Zum Februar gehören neben Krapfen und Konfetti überquellende Kinderarztpraxen. Damit findet man sich im Laufe seiner Laufbahn als Eltern ab. Husten, Rotz und Fieber lassen die Nächte unruhig und die Äuglein der Eltern kleiner werden.
Mein Motivationstraining: es gibt immer noch eine Steigerung auf der nach oben hin offenen Skala, es könnte deutlich übler kommen in Form eines Magen-Darm-Virus. Dankbar hantiere ich dann auch früh um vier mit Wadenwickeln und Fieberthermometer. Tschakka!
Die Steigerung zu zwei kranken Kindern? Zwei Kinder auf dem Weg der Besserung!
Kaum, dass die Tochter nicht mehr mit der Abwehr von fieberauslösenden Viren beschäftigt ist, lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den Bruder.
Kaum, dass nicht mehr alle Energien des Sohnes in Husten, Niesen und Schnupfen aufgehen, wendet er sich seiner Schwester zu. Es scheint ein ungeschriebendes Rekonvaleszenz-Gesetz zu geben: wir hocken auf kleinstem Raum und zoffen uns. Wer zuerst aufgibt, verliert sämtliche Ansprüche auf Süßigkeiten, Fernsehkonsum und muss sein minderjähriges Leben lang Tisch abdecken. "Du doof-alte Schüssel!" höre ich David rufen. Sekundenbruchteile darauf die Replik seiner Gegnerin, die ihn sirenenartig aufheulen lässt. "Mamaaaa, die Ääänna hat ..." und "Mamaaaa der David macht ..." die Enden der Sätze gehen im allgemeinen Tumult unter und scheinen auch nicht wichtig genug zu sein, um wiederholt zu werden.
Was wäre ein Fight ohne Schiedsrichter? Wir verbringen unsere (All)-Tage überwiegend zu dritt und so bleibt diese Rolle mir. Und bevor ich ziemlich entnervt mein Urteil sprechen kann -geschätzt wäre es an diesem Tag das 324ste-, zieht der Tross weiter. Ein Herz und eine Seele. "Komm, kleiner David." "Ja, Anna. Wir spielen Playmo im Zimmer." "Was hat die Mama nur?!"
Sehnsüchtig blicke ich auf unsere Dependance vor der Haustür. Ich glaub, ich zieh ins WoMo!
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