6. Reisetag: Mittwoch, 30 Mai 2012. In Lido di Orri.
Übernachtung: Camping Orri
Die Handfläche von David macht mir heute früh Sorgen. Auf der Fähre am Samstag habe ich einen Spreißel entdeckt, den er sich während der letzten Tage der Waldwochen im Kindergarten zugezogen hat. Ein winzig kleines Stück Holz, das senkrecht in die Haut eingezogen war und für eine Entzündung sorgte. Der Spreißel ließ sich entfernen, die Entzündung nahm zunächst deutlich ab und nun sehen wir aber Eiter. Wir machen uns auf den Weg zum Touristen-Arzt in Orri und hören dort, dass wir uns besser an einen Kinderchirurgen im Ort wenden. Eine freundliche Mutter bietet sich an, uns den Weg zu weisen und so werden wir erst im Wohnmobil und dann zu Fuß zur Praxis begleitet. Mille Grazie!
Der Warteraum des Kinderarztes ist für uns ungewöhnlich. Anmeldung? Fehlanzeige! Man setzt sich in den Flur und kommt der Reihe nach dran. Spielzeug? Fehlanzeige! Im Warte“zimmer“, es ist nicht mehr als der Flur einer Wohnung, stehen einfach Stühle. Ein englischsprechender Arzt? Fehlanzeige! Wie gut, dass ein Pharma-Vertreter im Warteraum sitzt und übersetzen kann. David ist sehr tapfer und lässt sich gut behandeln und mit einem Rezept für eine Salbe, eine Tinktur und der Empfehlung im sardischen Meer zu baden, verlassen wir die chirurgische Praxis. Der Vergleich drängt sich einfach auf - welch Unterschied zu Kinderambulanzen in Schweden!
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