13. Reisetag: Mittwoch, 6. Juni 2012. Von der Costa Rei nach Su Porteddu, Baunei.
Übernachtung: Stellplatz Su Porteddu
Vom Bergdorf Baunei, weiter über enge Serpentinen, 10%-Steigung und das letzte Stück über Geländepiste kommen wir zum wunderbaren Ort Su Porteddu. Die Villa und der Fahrer stoßen an ihre Grenzen. Ein Ticken mehr wäre nicht mehr fahrbar gewesen, und wir wünschen uns in mancher Biegung einen Jeep mit Allrad-Antrieb ... dieses Projekt ist in unserem Kopf für die Zeit, wenn die Kinder aus dem Haus sind, gespeichert! Der Stellplatz zwischen Fels und Bäumen ist still und auf einem Hochplateau einmalig schön gelegen. David sieht sich am Maschendrahtzaun Auge in Auge mit einer ausgewachsenen Wildsau, die ihn laut grunzend zur Kenntnis nimmt. Allerdings sind wir hier diejenigen hinter dem Zaun und die Tiere –Ziegen, Esel, Pferde, Schafe und Kühe- sind davor. Ein durchaus interessanter Perspektivenwechsel! Während wir uns über den abendlichen Besuch der Schafe bei der Villa freuen, bleibt Respekt vor der Rotte Wildschweine, die deutlich macht, dass sie ihre Ferkel in Schutz nimmt. Offensichtlich hat sich in Wildschweinkreisen die sardische Spezialität „Spanferkel im Erdloch gegart“ herumgesprochen. „Bello Impossibile“ nennen wir den kleinen Hund, der hier zum Platz gehört und mit dem die Kinder spielen und tollen. Die Liebe auf Hundeseite vermochte David zu festigen, der ihm ein gefundenes Knöchelchen reichte und seither einen treuen vierbeinigen Begleiter hat. Und Anna freut sich über die Bekanntschaft mit Johanna aus Freiburg. Wie schön kann reisen sein!
Der kleine, naturbelassene Stellplatz, der tags auch für (wenige) Autos als Wander-Parkplatz dient und Ausgangspunkt des Pfades zur grandiosen Badebucht Cala Goloritze ist –wir haben sie mit dem Boot von der Seeseite her besucht- hat ein kleines Ristorante in dem wir unser letztes sardisches Abendessen genießen. Wie schade, dass wir nur Worte übermitteln können. Zu gern hätten wir euch das stete Bimmeln der Kuh- und Schafsglocken und die Laute der Tiere geschickt von einem Ort, an dem wohltuende Stille herrscht. Wir werden es nie erfahren - heulen nachts Kojoten, Wölfe oder Schakale? Die Laute sind wild und beeindruckend. Der Sternenhimmel über uns auch! Wann haben wir zuletzt kein Kunstlicht um uns gehabt? Keine Laterne, kein Haus, keine Ortschaft - nichts! Der Sternenhimmel strahlt ungestört abertausendfach. Welch wunderbarer Ort, den wir ganz sicher nicht das letzte Mal besucht haben!
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