Freitag, später Vormittag. Ich rühre in einem großen Topf Kartoffelsuppe und versuche eine Grundsatzentscheidung zu treffen, die den weiteren Verlauf des Tages maßgeblich beeinflussen wird. Kann ich dem kleinen Raubritter die geballte Ladung Gemüse schmackhaft machen, indem ich ihm ein Wienerle in die Suppe schneide? Ich denke und rühre und denke und fälle die Entscheidung zu Gunsten der Wurst, als mich Bayern 2 über eine weitere Entscheidung von erheblicher Tragweite informiert, die eben 1500 Kilometer entfernt von meinem Suppentopf in Oslo gefällt wurde: der Friedensnobelpreis geht an die Europäische Union! Sind das nicht schöne Nachrichten aus Skandinavien? Eine Auszeichnung für mich. Für dich. Für uns alle. Herzlichen Glückwunsch rufe ich euch zu! Spätestens mit diesem Tag sind wir alle Sieger. In den Hintergrund rücken Pleitegeier und Rettungsschirme, die über einigen Regionen unseres Siegerkontinents beharrlich schweben.
Für einen Besuch in der europäischen Nachbarschaft sind wir bekanntlich immer zu haben. Frankreich, Italien, Österreich, die Schweiz und unser heißgeliebtes Skandinavien standen auf dem Tour-Plan der letzten Jahre. Ach, du gute Villa, gebührt nicht dir ein Preis? Unser Familien-Nobelpreis geht an dich, liebe Villa Knaus. Du bist nicht nur Liebling der Kinder, sowieso "much more than just a hotel room", du bist unser Vehikel zur Völkerverständigung, unser Tor zur Welt! Stets zuverlässig, reise-, entdeckungs- und abenteuerlustig und unser Familien-Zuhause. Wir geben gern ein Stückchen der Auszeichnung ab, wenngleich der uns zustehende Anteil das Preisgeldes vermutlich nicht mal für die Wurst in der Suppe unsereres Sohnes reicht. Peace!
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