Der kleine Räuber singt im Kindergarten mit Begeisterung Weihnachtslieder und es ist toll, sie nachmittags auch zu Hause zu singen. Einige kann die Räubertochter schon mit der Querflöte begleiten, was für klasse Adventsstimmung sorgt. Eltern -besonders Mütter- sind ja von kaum etwas so zu begeistern wie von ihren Kindern.
Vorgestern hat der Räuber nun sein Repertoire erweitert und ein neues Stück mit Heim gebracht "O Tannenbaum, O Tannenbaum ..." höre ich ihn lauthals singen "... die Oma liegt im Kofferraum, der Opa haut den Deckel zu, die Oma schreit du blöde Kuh". Den Text habe ich anders in Erinnerung. Und schon ist er bei Strophe zwei. "O Tannenbaum, O Tannenbaum, die Oma hängt am Gartenzaun. Der Rest des Liedes geht in Gegacker und Gekicher unter, das sich bis Strophe drei noch weiter steigern wird. Er liegt vor Vergnügen fast unter dem Tisch und grölt "... der Opa ruft die Feuerwehr" und die kommt dann auch noch "nackt daher ...". Ob ich die Kindergartengebühr für den Monat Dezember kürzen soll? Vielleicht melde ich ihn auch ganz ab. Das ist doch kein Umgang für meinen Sohn. Schon gar nicht vor Weihnachten.
Sehnt man sich nicht speziell im Dezember nach diesem Friede-Freude-Eierkuchen-Gefühl, wattegebauscht und mit Puderzuckerglasur? Nach Zeit und Ruhe an diesen Tagen, wenn´s draußen so lange dunkel und ungemütlich kalt ist? Mir geht es jedenfalls so!
Die letzte Woche war randvoll. Zu dem ganz normalen Familien-Termin-Wahnsinn springt mich im Kalender ein magisches Datum an: der 1. Dezember. Das magische Tor in die Weihnachtswelt. Vorher sind teils zeit- und kräfteraubende Kämpfe mit verschollenen Lichterketten, dem perfekten Adventskranz und der Füllung des Advenstkalenders für die weihnachtsbegeisterten Kinder zu führen. Kaum ein anderes Datum löst so viel Aktionismus aus, erzeugt Schweißausbrüche und nervöses Zucken. Die ersten Plätzchen sind mit den Kindern gebacken. Hinter das Thema ist nun leider kein Haken zu machen. Alle aufgegessen!
Und es hat -wie jedes Jahr- geklappt. Cool down. Die ersten beiden Türchen sind geöffnet, die Kinder haben dem Christkind ihre Wunschzettel in den Briefkasten gelegt, wir haben es auch heuer hingekriegt einen schönen Adventskranz auf dem Frühstückstisch zu haben und sind schon nach dem zweiten Kapitel verliebt in unser Adventsbuch 2012. Yeah, cool down!
Was jetzt kommt, ist Pillepalle. Ein Christbaum für zu Hause. Und einer für die Villa. Mit schlaglochresistenten Christbaumkugeln. "O Tannenbaum ..." ich freu mich schon auf meinen Knabenchor!
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