Wusste ich es doch. Nebelgrau, nachtblau, erdbraun und tiefschwarz bestimmen nicht nur die Farbpalette im Kleiderschrank seit einer gefühlten Ewigkeit. Draußen vor der Haustür war es leider auch nicht besser. Der deutsche Wetterdienst behauptet, dass wir im trübsten, grausten und dunkelsten Winter seit mindestens 42 Jahren stecken und ich habe keinen Grund, der Info zu misstrauen.
Keiner der Fahrtenschreiber hat mehr Lust auf dicke Wollstrumpfhosen, Handschuhe, Mützen und Strickpullis. Wir wollen Frühling! Und wir träumen davon, in ein quietschbuntes T-Shirt zu schlüpfen und die klobigen Stiefel endlich gegen Sneakers oder -ganz verwegen- Sandalen zu tauschen.
Die trübgrauen und dunklen Tage hab ich für eine Aktion genutzt, die schon lange auf Halde lag. Für irgendwas muss das dann ja auch gut sein.
Seit einigen Tagen bin ich dran, unseren Reisebericht 2007 für den Fahrtenschreiber zu machen. Und weil ich kein Elefanten-Gedächtnis habe, bin ich froh um das kleine grüne Tagebuch, das uns vor fast sechs Jahren nach Dänemark und Schweden begleitet hat und ein Fotobuch. Unsere erste Reise mit dem Wohnmobil -und einige andere danach auch noch- hielten wir in dem Tagebuch aus dem Prestel-Verlag fest. Davon, dass es einmal den Fahrtenschreiber geben sollte, hatten wir keinen Dunst. Überhaupt dachte ich 2007 nicht mal im Traum daran, dass wir das Experiment WoMo-Urlaub jemals wiederholen werden.
Lustig, wieder einmal nachzulesen, wie es uns auf unserer ersten WoMo-Fahrt so erging. Soviel sei schon verraten: Wir waren reichlich grün hinter den Ohren und das Reisen mit einem Baby und einem Kleinkind hielt besondere Überraschungen bereit.
So vergingen einige graue Spätnachmittage mit lesen, schreiben, schauen und verknalltem staunen. Ui, war die Große aber klein und oh, war der Kleine aber winzig.
"Schweden 2007" hielt mich im grausten aller Winter der letzten Jahrzehnte über Wasser. Fast bin ich fertig. Und dann ist die Frist, die ich dem Winter noch gebe, aber wirklich abgelaufen. Ab morgen steht "März" auf dem Kalenderblatt und er muss einfach kommen, der Frühling!
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