12. Reisetag. Dienstag, 28. Mai 2013. Nach Castiadas und über Villasimius zum Capo Carbonara und weiter über die Panoramastraße nach Cagliari
Übernachtung: Camping Capo Ferrato
Heute morgen hören wir das erste Mal Regen, seit wir auf Sardinien sind. Am Strand wird man nichts versäumen, und wir schaffen es mit vereinten elterlichen Kräften unsere kleinen Besatzungsmitglieder zu einem Ausflug zu überreden.
Bis Castiadas ist es nur ein Katzensprung. Auf dem Dorfplatz kann man ein auffälliges Ensemble bestaunen, das in der Umgebung ziemlich ungewöhnlich wirkt. Die Gebäude im klassizistischen Stil wurden von 1875 noch bis 1956 als „Colonia Penale“, als Strafkolonie genutzt. Das Museum wird schon seit Jahren restauriert und so müssen wir es dabei belassen, draußen durch den Regen zu trappeln. Rein kann man leider nicht.
Die Straße führt uns ein Stück zurück und weiter bis Villasimius. Der komplett mit Häusern zugepflasterte Hang ist nicht zu übersehen und im Ort reiht sich Laden an Laden und Restaurant an Restaurant. Wir belassen es bei der Durchfahrt. Wenn sich Villasimius für uns durch einen Superlativ hervortut, dann vielleicht der, dass es zu den bekannten engen Gassen noch 10% Prozent Steigung aus dem Ärmel zieht. Am Porto Turistico vorbei erreichen wir am Ende der Stichstrasse das Capo Carbonara. Der hübsche Blick von der Spitze der Landzunge auf den Leuchtturm scheint uns eine gute Kulisse für unser Mittagessen. Etwas Pecorino, Schinken und Salami schmecken zu dem knusprigen Brot hervorragend.
Die Kinder sind zufrieden und wir Eltern nutzen den Zustand und sind so verwegen, einen kleinen Vorschlag in den Familienrat einzubringen. Wie wäre es, die Küstenstraße weiter bis Cagliari zu fahren? Die Küstenstraße soll eine der schönsten Panoramastrecken im Süden sein. Wir werden nicht enttäuscht! Die Straße schlängelt sich in die Höhe und gibt immer wieder wunderschöne Blicke auf die Küste und das Meer frei. Das Gestein wechselt die Farbe von grau nach rötlich, das Meer schimmert in den intensivsten Blautönen, was sicher an der Sonne liegt, die sich wieder zeigt.
Die Anfahrt auf Cagliari ist ernüchternd. Die streng geometrisch angelegten Straßenzüge der Vororte wirken ungepflegt bis heruntergekommen. In Cagliari selbst treffen Welten aufeinander. Einwanderer, meist aus Afrika, die ihre Waren am Straßenrand anpreisen, prägen das Straßenbild ebenso, wie moderne Bankgebäude, gemütliche Cafes und Promenaden. Cagliari ist offensichtlich ein Schmelztigel und zieht Einheimsiche wie Touristen an.
Die Kinder werden in der schönen Altstadt für ihre Geduld belohnt. Es gibt Eis! Wir wandern durch die schmalen, verwinkelten Gassen nach oben. Ein wenig Stadtluft schnuppern fühlt sich nach der Zeit am Meer ganz gut an. Für die Villa fand sich übrigens zentral am Hafen ein bequemer Parkplatz. Für die Rückfahrt wählen wir die neu gebaute Schnellstraße auf der nur noch ein kleines Teilstück fehlt und sind in gut einer Stunde Fahrzeit am Spätnachmittag zurück auf unserem Campingplatz am Monte Nai.
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Gudrun (Dienstag, 28 Mai 2013 21:02)
Hallo Martina,
soeben habe ich Euren Eintrag vom 11. Reisetag gelesen, dann plötzlich war auch schon der 12. Tag im Blog. Super Martina, es ist wirklich erfrischend, Deine Berichte zu lesen, man fühlt sich beim Lesen fast so, als wäre man selbst in den Ferien. Ich hoffe, dass Ihr heute Nacht noch eine Flasche sardischen Wein öffnet und mit einem Prösterchen aufs neue Lebensjahr anstossen könnt, falls Ihr nicht zu müde seid.
Liebe Grüsse von Gudrun bis morgen!
Martina & Thomas (Donnerstag, 30 Mai 2013 09:29)
Hallo Gudrun,
die frische Luft, die Sonne und zwei bezaubernde Kinder, die den neuen Tag selten nach halb acht begrüßen, machen abends doch etwas müde, so dass wir um Mitternacht nicht mehr wach waren. Und schließlich erwarteten wir für den 29. Besuch. Das Feiern und Anstossen kam bestimmt nicht zu kurz!
Liebe Grüße nach Augsburg ... uns graut schon etwas vor dem Wetter, das uns zu Hause erwartet!!!
Martina