15. Reisetag. Freitag, 31. Mai. Von der Costa Rei zum Fährhafen Golfo Aranci, Überfahrt nach Livorno und weiter bis Campo Ligure bei Genua
Übernachtung: Agristurismo Bertin di Oliveri Primo, Campo Ligure
Um halb acht sind wir startklar und machen uns auf den Weg vom Süden der Insel in den Norden zum Fährhafen nach Golfo Aranci. Auf halber Strecke überraschen wir Onkel und Tante in Barisardo und haben noch genug Zeit für eine Kaffeepause. Folgt man in Barisardo der Wegweisung Lanusei, ist ein Adrenalinschub garantiert. Enge Gassen ohne Hinweisschilder überraschen uns in sardischen Orten inzwischen nicht mehr. Diese Durchfahrt stellt alle anderen in den Schatten. Es bleiben wenige Zentimeter und selbst wenn ich wollte, ich könnte Thomas nicht durch das Lotsen draußen unterstützen. Die Türen würden wir nicht weit genug aufkriegen, um auszusteigen. Tusch und Trara, dieses Hindernis legen wir beulen-, dellen- und kratzerfrei zurück. Das bleibt bis Golfo Aranci so. Wir stehen am Fährhafen, das Heck meerseits gewandt. Mein Herr Fahrtenschreiber will die Villa verlassen, als ihm eine Windbö die Tür entreißt, die mit einem lauten Knall auffliegt. Zurück bleibt eine Beule. Mist! Wir nehmen ins Bordbuch, Kapitel Camperregeln auf: Aufbautüre an Standplätzen nahe des Meeres nur unter besonderer Vorsicht öffnen! Das Beste an dem unschönen Knick ist vielleicht noch das, dass der Hausherr ihn selbst verursacht hat und dem Rest der Besatzung weitere Ansprachen erspart.
Der Rest des Tages gestaltet sich zäh und wenn ich eine weitere Überschrift wählen müsste, dann wäre es "Verspätung". An Bord besorgen wir uns eine Tageskabine, was sich als gute Entscheidung erweist. Das Laden des Schiffes zieht sich ungewöhnlich lange hin und wir laufen schon mit über einer Stunde Verspätung aus. Die Wohnmobile und Autos sind am Ende teils so eng verladen, dass Ausgänge blockiert oder die Fahrzeuge kaum mehr zu erreichen sind. Geplante Ankunft in Livorno ist 21:55 Uhr, um 23:45 rollen wir als eines der ersten Fahrzeuge vom Schiff. Eigentlich wollten wir um die Zeit schon bei Genua sein, um mit unserer Tochter Geburtstag zu feiern. Wir entschließen uns trotz der unchristlichen Zeit für die Weiterfahrt. Die Kinder schlafen gottlob ohne Probleme in den Kindersitzen weiter und wir erreichen kurz nach zwei Uhr den Agriturismo und fallen total erschöpft in die Koje. Habe ich es erwähnt? Nachtfahrten sind doof!
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