5. Reisetag. Montag, 30. Dezember 2013. Von Zöblen, Österreich nach Balderschwang, Bayern
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Schwabenhof, Balderschwang
Der dritte und auch schon letzte Skikurstag unseres Sportvereins findet in Zöblen in Österreich statt. Der kleine Held wächst über sich hinaus und nach dem Tellerlift trauen sich die vier Zwerge seiner Gruppe mit zwei Skilehrern in den Sessellift und schweben nach oben. Nach einer halben Stunde kommt die Truppe bestens gelaunt und stolz wie Bolle auch wieder im Tal an. Gut gemacht, kleiner Held!
Die Loipe unterhalb der Lifte ist bretterleben und schon daher für mich perfekt. Bremsen ist nicht notwendig! Bilder von meinem einstündigen Ausflug gibt es leider nicht. Ich hab den Fotoapparat in der Villa vergessen, aber ich versuche den Auslöser mit Worten zu ersetzen: drei Grad unter Null, Sonne, genug Neuschnee, kein welker Grasbüschel stört auf dem baumgesäumten Weg entlang eines Wasserlaufs. Bild angekommen?
Nachmittags reihen wir uns in die Kette der Skiausflügler und es staut sich von Zöblen nach Oberjoch in Richtung Bad Hindelang. Auto an Auto, dicht an dicht. Gemecker und Meuterei auf der Rückbank bleiben trotzdem aus. Unser Zaubermittel? Wir sind inzwischen beim zweiten Teil unseres Lieblingshörbuchs angekommen. „Miss Braithwhistle kommt in Fahrt“, heißt er und es stört bei so viel Hörspaß auch keinen mehr, dass die Villa nur zögerlich in Fahrt kommt. In einem Meer aus Rückleuchten trudeln wir bis Bad Hindelang, wo schon der nächste Stau an der Supermarktkasse auf uns wartet.
Gerade fangen wir an, uns auf unser wohlverdientes Feierabendbier zu freuen –naturtrüb und durch langes Anstehen im Supermarkt ehrlich verdient- und uns schon in grauen Filzpantoffeln neben dem Christbaum sehen, klagt die reizende Tochter über Ohrenschmerzen. Ganz üble, heftige, zwickende, die man eigentlich gar nicht aushalten kann, wäre man nicht so ein tapferes Kind. Bitte jetzt keine Mittelohrentzündung, Kinder scheinen einen gut funktionierenden Sensor für Krankheiten an Feiertagen zu haben. Die Filzpantoffeln tausche ich gegen die Schwesternhaube, gebe Nasentropfen, koche Tee, dosiere Nurofen-Saft und hacke Zwiebeln für ein Zwiebelsäckchen. Was für ein Aroma, die Villa stinkt nach Dönerbude, aber der Erfolg bleibt nicht aus. Tschakka! Das Kind schläft durch und ist morgens schon fast wieder die alte. Drückt die Daumen, dass wir die Schwesterntracht wieder ganz nach unten in den Schrank räumen dürfen!
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