5. Reisetag. Faschingsdienstag, 4. März 2014. In Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang
Eine elf Kilo Gasflasche hält uns im Moment bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zweieinhalb bis drei Tage. Unser Wasserverbrauch in der Villa liegt pro Tag bei gut 40 Litern. Geduscht wird aushäusig im Souterrain des Schwabenhofs gegen eine geringe Gebühr von 50 Cent.
Die Ver-und Entsorgungsstation liegt oben am Schwabenhof, unser kleines, feines Stellplätzchen liegt an der Piste genau am gegenüberliegenden Ende des terrassierten Stellplatzes. So muss alles, was die Villa braucht runter, und was sie nicht mehr braucht rauf zum Schwabenhof transportiert werden.
Unser rollendes Zuhause nach oben zu fahren scheint uns etwas zu umständlich und so laufen wir. Na, das mit dem „wir“ stimmt nicht ganz. Unser Herr Fahrtenschreiber wird schon früh morgens im dichten Schneegestöber mit einem Frischwasserkanister gesehen, später mit der Klokassette und dem Abwassereimer und nachmittags mit einer neuen Gasflasche, die getauscht werden muss. In so einem mobilen Zuhause gibt es immer was zu tun, denkt nur nicht, wir wären nur zum Spaß hier und unser Leben Müßiggang.
Was gibt es sonst zu erzählen? Zeit zum Lesen und Hören blieb heute natürlich auch. Wir sind immer noch vollkommen verknallt in die fabelhafte Miss Braithwhistle von Sabine Ludwig. Ja, ich hab es schon mal erzählt und wiederhole mich in dem Fall gern. Für das Hörbuch gibt es eine glatte Eins von unserem Fahrtenschreibernachwuchs. Die Geschichten um die verrückte Lehrerin der 4a sind total hörenswert!
Für den Nachmittag tausche ich die Balderschwanger Bergkulisse gegen die Berge in Jämtland. Der dritte Band des schwedischen Autorenduos Hjorth und Rosenfeldt steht den ersten beiden Büchern in nichts nach und schon nach wenigen Seiten fällt es schwer, „Die Toten, die Niemand vermisst“ aus der Hand zu legen. Ein spannender Schweden-Krimi, der nicht nur durch die Handlung fesselt, sondern durch seine Orte auch wieder Lust auf eine Reise in den Norden weckt. Schonen, Stockholm, das Fjäll – traumhaft!
Aber zurück nach Balderschwang, zurück auf unseren Stellplatz am Schwabenhof. Neben der Ver- und Entsorgungsstation, die wir heute ja schon ausgiebig genutzt haben, gibt es da oben ein –sehr lohnenswertes- Ziel. Die Kohlers machen in ihrem Restaurant Schwabenhof sehr gute Kässpatzen und haben Fleisch aus eigener Züchtung vom Hochlandrind auf der Karte. Dazu gibt´s Almdudler für unser Kleinvolk und natürtrübes Bier für die großen Fahrtenschreiber. Ein guter Grund, den Krimi aus der Hand zu legen!
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