Hüttenzauber. Ein wunderbar entspannter Tag in unserem Schneckenhäuschen und am Meer

Camping Marina, Torre di Bari.
Camping Marina, Torre di Bari.

11. Reisetag. Montag, 16. Juni 2014. Bei Torre di Bari

Übernachtung: Camping Marina, Torre di Bari

 

Die Nacht ist kurz. Leider bekomme ich ziemlich wenig Schlaf ab. Das liegt daran, dass in unserer direkten Nachbarschaft  seit gestern Abend ein Ein-Mann-Zelt steht, das –wie der Name schon sagt- auch von selbigem bewohnt wird. Die schlaflose Nacht hatte ihre Ursache nicht direkt im Zelt, sondern vielmehr in den Geräuschen, die daraus drangen. 

 

Ich behaupte ja durchaus, dass meine Reizschwelle in den Jahren des Zusammenlebens mit meinem Herrn Fahrtenschreiber in der Hinsicht erheblich gestiegen ist. Die Vorstellung heute Nacht schlug alle Rekorde. 

Die permanent an- und abschwellenden Schnarch-, Grunz- und Schnapplaute wecken die dunkelsten Seiten in mir. Seiten, die man eigentlich gar nicht haben will. Was will man tun? Im Alkoven hilft meist mehr oder weniger intensives Anstoßen mit Armen oder Beinen und es ist zumindest kurzzeitig mal Ruhe im Karton. Aber vor unserer Tür? 

Ehrlich gesagt habe ich früh um drei schon mal den  Impuls, die Heringe zu ziehen. Bis die Nachbarbude wieder steht, wäre mir schätzungsweise eine Stunde Ruhe gegönnt. So lange braucht man vermutlich, um das Zeltchen in stockfinsterer Nacht wieder aufzubauen.

 

Mann, bin ich bin froh, als die Sonne am Horizont aufsteigt. Vögel zwitschern, die Glöckchen der Schafe und Ziegen sind wunderbar einschläfernde Musik in meinen Ohren und mischen sich wohltuend in die Geräuschkulisse aus dem Nachbarzelt. 

Tja, Camping ist schon eine spezielle Angelegenheit. Maximale Freiheit, viel Natur und jede Menge Leben um sich. Guten Morgen, schönes Sardinien! 

Wir winken dem schnarchenden, einsamen Cowboy aus Wien noch nach, als er sich samt Dackelgarage auf seine Harley schwingt und davonbraust. Yes!

 

Über Mittag trübt das Wetter etwas ein Wolken schieben sich vor die Sonne. Im Norden der Insel sind heute Gewitter angesagt. Das Meer vor unserer Haustür ist aufgewühlt und die Kinder haben ihren Spaß beim wilden Wellenspringen. 

Einen Schauer kriegen wir am Nachmittag auch noch ab. Der erste Regen, seit wir auf der Insel sind! 

Die Nachwuchsfahrtenschreiber füllen die Zeit, während die Tropfen auf die Villa prasseln, mit Hörbuch hören und Panini-Bilder sortieren und kleben. Die (nicht gerade billige) Leidenschaft hat mit der WM ihren Höhepunkt erreicht und ich finde es nicht ganz schlecht, dass das Taschengeld bald wieder in andere Kanäle fließen wird. 

 

Wir zwei Großen schaffen im Bordkühlschrank schon mal Platz und stellen uns für heute Abend ein paar Flaschen Ichnusa (sardisches Bier aus Cagliari. Wenn ich mich nicht täusche, hat sich Heineken den Laden vor zig Jahren schon unter den Nagel gerissen) kalt. 

Das Schwarz-Rot-Goldene-Winke-Fähnchen hat der kleine Held aus der Garage gezogen und in den Tiefen unseres Küchenschranks auch schon eine Packung Knabberzeug gefunden. Die Fußballshirts liegen bereit, der Abend kann kommen!

Schöner Strand mit feinkörnigem Kies. Camping Marina, Torre di Bari
Schöner Strand mit feinkörnigem Kies. Camping Marina, Torre di Bari
Beachvolleyball. Camping Marina, Torre di Bari
Beachvolleyball. Camping Marina, Torre di Bari
WM 2014
WM 2014

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