2. Reisetag. Ostermontag, 6. April 2015. Von Forstinning nach Egglham
Übernachtung: Biohof Hausberg, Egglham (Stellplatzführer Landvergnügen)
Das Thema Wetter sparen wir aus, wirklich, es ist unterirdisch. Wir freuen uns, wenn mal nur ein Regen-, statt ein Schneeschauer niederprasselt.
Nachdem wir die warme Dusche in der Wolfmühle genossen haben, etwas Mehl eingekauft und die Villa vom Strom abgestöpselt, geht es weiter über Land unserem zweiten Übernachtungsplatz entgegen.
Er liegt außerhalb des Ortes Egglham und wird von Anton Dapont und seiner Frau bewirtschaftet. Bei einer Tasse Kaffee in der liebevoll restaurierten Stube erfahren wir, dass die beiden den denkmalgeschützten Vierseithof vor fünf Jahren gekauft haben und seither Biolandwirtschaft mit alten Haustierrassen betreiben. Der Biobauer ist eher ein Umsteiger als ein Aussteiger. Nach 20 Jahren als Geschäftsführer im Wertstoffbereich führt er heute seinen Hof im Vollerwerb. Weitere Standbeine des Biohofs Hausberg sind das Gästezimmer und der Klavierunterricht, den Frau Dapont gibt. Im Sommer gibt es für Wanderer eine Jausenstation mit Brotzeit unter der alten Linde.
Kennt ihr Schweine-Leasing? Wir haben die Geschäftsidee heute kennengelernt. Auf dem Hausberg-Hof kann man ein Ferkel für 130 Euro erstehen und für 35 Euro Kostgeld zehn Monate lang versorgen lassen. Besuche beim Schweinchen sind selbstredend möglich, bis das Tier im Alter von zehn Monaten im Nachbarort gegen eine Gebühr von 80 Euro geschlachtet wird. Der "Leasingnehmer" hat die Tiefkühltruhe dann voll mit Schnitzeln, Koteletts & Co. Alles bio. Alles vom glücklichen Schwein.
Durch die sanft hügelige Landschaft liegen versprenkelt einzelne Höfe und ausgedehnte Wander- und Spazierwege. Gegen den kalten Wind um die Ohren hilft eine Wintermütze und die lange Unterwäsche, die wir im Schrank der Villa in weiser Voraussicht verstaut haben, ist auch nicht verkehrt. Frau Hund genießt es und ist abends rechtschaffen müde. Wir auch! Obwohl wir gar nicht so weit entfernt von unserem Zuhause sind und unser Bundesland Bayern nicht verlassen haben, sind wir voll von neuen Eindrücken. Und die einfachen sind -wie so oft- die beeindruckenden. In Egglham gibt es keine Straßenbeleuchtung vor dem Hof. Es ist dunkel, richtig dunkel, wenn die Sonne untergeht und es wird morgens hell, wenn die Sonne wieder aufgeht. Niemand knipst am Schalter.
Ja, auch unser zweiter Landvergnügen-Tag war ein echtes Vergnügen. Wir lassen den Abend gemütlich in der Villa ausklingen, ab und an prasselt ein Schnee- oder Regenschauer auf unser Hausdach, während die Sonne glühend orange hinter dem Hügel versinkt. Die Kinder freuen sich auf den Ferientag morgen. Schweine gucken, Lämmer streicheln und Küken versorgen mit Bauer Dapont stehen gleich nach dem Frühstück auf dem Programm.
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