In Gfrill. Hoch über Salurn lässt es sich gut wandern und einkehren

7. Reisetag. Donnerstag, 28. Mai 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Lust, mal wieder in steilen Serpentinen den Hang hochzukurven? Dann seid ihr in Gfrill richtig.

 

Der kleine Ort liegt hoch über Salurn im Naturpark Trudner Horn. Auf 1300 Meter Höhe ist es morgens noch recht kühl, auch wenn die südtiroler Sonne schon kräftig scheint.

 

Das Bergdorf Gfrill liegt idyllisch zwischen blühenden Wiesen und Wäldern und besteht aus einer kleinen Kirche mit dem Dorffriedhof, aus einer handvoll Häuser, in denen die 50 Einwohner leben und dem Fichtenhof.

Der Fichtenhof ist ein echtes Fundstück! Aus biologischen Zutaten, frischen Kräuter, Brennnesseln und Löwenzahn kocht Ingrid unglaublich gute Knödel. Das Geheimnis liegt wohl darin, dass die Knödel nicht "gekocht" werden, sondern im Dampf garen. Das erhält Farbe und Geschmack. Die Zutaten sind frisch und vieles von dem, was auf den Teller kommt, stammt von den angrenzenden Wiesen und Gärten. Kräuter, wilder Spinat, Löwenzahn und Brennnesseln werden frisch verarbeitet und von Hand gesammelt. 

 

Wir durften heute Graukäse-, Wildspinat-, Löwenzahn- und Rote-Bete-Knödel probieren und waren angetan. Außer Parmesan und etwas 

Salbeibutter braucht es keine weitere Beigabe. Das bringt den Knödel, dessen Teig übrigens weitgehend ohne Mehl auskommt, bestens zur Geltung. Mein Herr Fahrtenschreiber hatte Pasta mit einer Soße aus Rotwein und Wurst auf dem Teller. Chapeau!

 

Meistens trennen die einfachen Dinge die Spreu vom Weizen. Im Fichtenhof gibt es selbstgebackenes Brot. Die kleinen, dunklen Laibchen duften herrlich würzig nach Körnern und Gewürzen und haben eine schöne Kruste. Wir nehmen gern zwei davon für die nächste Brotzeit in der Villa mit. 

 

Die südtiroler Küche ist eine gelungene Mischung aus Tiroler Bodenständigkeit und italienischen Einflüssen. Knödel und Parmesan, vollmundiger, italienischer Kaffee, Maccharoni und Schinken, Schlutzer, die feinen gefüllten Teigtaschen und Salbeibutter, sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich wunderbar und haben ihre Daseinsberechtigung Seite an Seite. Im besten Fall - wie im Fichtenhof- bekommt man sie aus frischen, biologischen Zutaten und in Handarbeit hergestellt serviert. 

An Wandermöglichkeiten abseits vom Trubel fehlt es in Gfrill übrigens auch nicht. Im Naturpark kann man in knapp zwei Stunden die bewirtschaftete Horn Alm erwandern, über Wiesen zum kleinen Kirchlein spazieren oder größere Touren starten. Durch den Ort führt der Fernwanderweg E5, der vom Bodensee bis zur Adria führt. 

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