9. Reisetag. Montag, 4. Januar 2016. In Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz am Schwabenhof, Balderschwang
Also eins muss man Bayerisch Sibirien lassen: Wenn es dann mal schneit, dann schneit es in Balderschwang. Den ganzen Tag über fallen dicke Flocken, die die Welt in Watte packen und alles ein wenig langsamer und beschaulicher erscheinen lassen. Die kleinen Fahrtenschreiber freuen sich wie Bolle, dass die neuen Ski endlich mal unter die Füße kommen.
Der Rauhbachlift am Schwabenhof ist als erstes in Betrieb und gegen Mittag läuft auch der kleine Zubringerlift vor unserer Haustür. Das ist superpraktisch, weil er direkt an der Jausenstation „Zur Villa“ vorbeiführt, an der es Punsch und Schokoriegel zur Stärkung gibt. Das ist bei dem Schneetreiben eine prima Sache.
Nur für eine an Bord ist der Schnee kein reines Vergnügen. Einem Hütehund bereitet es wenig Freude, sein Menschenrudel am Berg verschwinden zu sehen und mit mir am Lift zurückzubleiben. Da hilft alles bellen, locken und fiepen nichts. Die drei verschwinden vor ihren Augen in den tanzenden Schneeflocken.
Schon am späten Vormittag ist der Riedbergpass nur noch mit Ketten befahrbar. Treue Leser erinnern sich an unser Desaster am 2. Weihnachtsfeiertag im vergangenen Jahr. Himmel, da kommen Erinnerungen hoch!
Für unser zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber hat die Sache mit dem Schnee doch einen kleinen Wermutstropfen. Ihre beste Freundin urlaubt nur wenige Kilomenter entfernt im Tal und kann sie doch nicht besuchen. Vor dem Riedbergpass kapitulieren sie wegen der Kettenpflicht. Vielleicht klappt es morgen? Im Zweifel ist die Anfahrt über das österreichische Hittisau zwar etwas länger, aber sicherer und stressfreier.
Nach drei Stunden auf den Skiern sind die Kinder dann doch froh, wieder zurück in die warme Villa zu kommen. Mit triefendnassen Jacken und Hosen kommen sie Heim und bis die Sachen in unserem kleinen Trockenraum im Bad wieder einsatzfähig sind, geht die Sonne schon unter. Müde und hungrig sind sie eh von ihrem ersten Tag auf der Piste!
Bis zum Abend ist so viel Schnee gefallen, dass auf dem Stellplatz die Schneeschaufeln und Leitern ausgepackt werden, um die Wohnmobildächer von der Schneelast zu befreien und Wege zu den Haustüren zu schippen. Ein Ende ist nicht in Sicht, noch immer schneit es in Balderschwang.
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