Auf der Vogelfluglinie. Von Dänemark über den Öresund nach Schweden

4. Reisetag. Montag, 1. August 2016. Von Puttgarden mit Scandlines ins dänische Rödby, weiter über die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Schweden bis Vissefjärda, Smaland

Übernachtung: Törestorp Camping in Visseffärda am Törnsee, Smaland

Tageskilometer: 440 

 

Von der Anzahl der Kilometer her gesehen, erwartet uns heute die größte Etappe auf dem Weg nach Schweden und wir nehmen uns vor, die letzten Kilometer tapfer mit einem Hörbuch im CD-Spieler zu bestreiten. Die Sache mit dem Hörbuch hat prima geklappt, sollte noch jemand einen guten Tipp für lange Autobahnkilometer mit Kindern an Bord brauchen, uns vier gefiel "Der Tag an dem ich cool wurde" ausgesprochen gut.

 

Bereits neunzig Minuten vor Abfahrt der Fähre, für die wir uns vorgemerkt hatten, kommen wir am Anleger von Scandlines an und können mit dem Flex-Ticket, das nur geringfügig höhere Kosten verursacht (online buchen ist günstiger, als telefonisch zu reservieren), gleich einchecken. Zwanzig Minuten nach unserer Ankunft im Hafen legen wir auch schon ab. Nach 45 Minuten Fährzeit rollen wir auf dänischen Boden und starten zum Endspurt unserer Reise nach Schweden. 

 

Die Fahrt verging aber nicht nur wegen dem superfamiliengeeigneten Hörbuch fast wie im Flug. Woran liegt es, dass es auf Schwedens Straßen viel entspannter zugeht? Das Tempolimit, das für Entschleunigung sorgt? Der umsichtige Fahrstil der Schweden? Die grünen Wälder, die Auge und Gemüt beruhigen? Wir sind uns auf jeden Fall sicher, dass es nicht nur an unserer Einstellung und dem Gefühl liegt, bald am Ziel zu sein.

 

In Vissefjärda sind wir mehr als neugierig, was uns erwartet. An den Platz haben wir nur die besten Erinnerungen. Wie wird es nach fünf Jahren hier sein? Die Zahl der Stellplätze auf der Wiese am See ist von vier auf 15 gewachsen. Die kleine Zeltwiese gab es damals noch nicht. An Charme hat der Platz keineswegs verloren. Immer noch kommt abends aus dem Dorf jemand vorbei, um die Campinggebühr einzusammeln und nach dem Rechten zu sehen. Der Platzwart ist wie gewohnt überaus freundlich und stundet uns die Gebühr (150 SEK inkl Strom) bis morgen - wir haben noch keine schwedischen Kronen an Bord und unser Angebot, eine Kaution in Euro zu hinterlegen, winkt er lachend ab. "Ich vertraue euch", meint er mit einem Augenzwinkern, "Morgen gegen fünf komme ich wieder". 

 

Die Stuga ist rasch an ihrem Platz mit Seeblick und wir richten uns häuslich ein.

Es dauert nur wenige Minuten, bis wir das Gefühl von Angekommensein in uns spüren. Der Blick schweift weit über den tiefblauen See bis zum Horizont, das Licht ist schwedischeinzigartig. Noch abends bringt die tiefstehende Sonne die Blätter lindgrün zum Leuchten. Schwedische Kinder plantschen, spritzen und lachen im See. Wir sind angekommen. 

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