13. Reisetag. Mittwoch, 10. August 2016. Von Mariannelund nach Katthult, Bullerbü und Vimmerby
Übernachtung: Spilhammars Camping, Mariannelund, Smaland
Tageskilometer: 60
Einen Steinwurf von Mariannelund entfernt liegt in Gybberyd der Katthult-Hof, der allen Begeisterten von Michel aus Lönneberga ein Begriff ist. Lönneberga liegt ebenfalls in der Region, lieferte aber nur den Namen für Michels Heimatdorf. Auf dem damals und heute noch bewohnten Hof entstanden die Außenaufnahmen für den Film. Im schwedischen Original heißt die Hauptperson übrigens Emil, doch der Name war in Deutschland schon für eine andere, überaus beliebte Kinderromanfigur von Erich Kästner vergeben und so wurde aus Emil eben Michel aus Lönneberga.
Der Parkplatz war schon recht voll als wir ankamen und auch auf dem Hof, vor dem jetzt ein Kassenhäuschen steht, war einiges los. Aus dem ehemals gewöhnlichen Bauernhof mit Tieren und Äckern wurde 1970 ein ganz besonderer Hof, der seither Smaland weit über die schwedischen Grenzen hinaus repräsentiert: Ein Kamerateam tauchte mit der Frage auf, ob auf dem Bauernhof mit dem falunroten Holzhaus die Filme von Michel gedreht werden dürfen. Normalität kehrte dort auch nach Abschluss der Dreharbeiten nicht mehr ein. Das Interesse der Besucher an der Filmkulisse ist ungebrochen.
Zwischen Mariannelund und Vimmerby liegt ein weiterer Drehort der bekannten Astrid Lindgren Filme. In Bullerbü bestaunen zahlreiche Besucher den Nord-, Süd- und Mittelhof, auf dem die 7-jährige Erzählfigur Lisa mit ihren Brüdern Lasse und Bosse lebt. Die Höfe in Bullerbü sind auch heute noch bewohnt. Kinder können im gegenüberliegenden Schuppen ganz nach Bullerbümanier ins Heu springen.
Nicht versäumen sollte man die Kirche von Pelarne. Sie ist die älteste noch genutzte Holzkirche Schwedens und lohnt einen Zwischenstopp. Der hölzerne Kirchturm steht für sich selbst und ist beeindruckend. Im Kirchenbau gibt es eine kleine Audio-Führung auch in deutscher Sprache.
Auf unserer Astrid-Lindgren-Spurensuche in Smaland fällt immer mal wieder Regen und auch die Temperatur ist nicht gerade so, wie man es für einen Ausflug im August erwartet. Bei 10 Grad kommen wir in Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren, an und freuen uns über ein wärmendes Mittagessen in Astrid Lindgrens Näs. Im Kulturzentrum wird regionales Essen, sowie Kaffee und Kuchen angeboten.
In der Ausstellung dreht sich alles um Astrid Lindgrens Leben und ihr schriftstellerisches Werk und wenige Meter weiter in den Gärten können Besucher Astrids Geburtshaus besichtigen. Auch junge Besucher sind herzlich Willkommen, es gibt Pippis Limonadenbaum zu entdecken, man kann auf Bäume klettern und nach Herzenslust schaukeln. Wäre es nur ein bisschen wärmer, hätten wir die Einladung gern angenommen und uns eine Picknickdecke aus dem Korb genommen, in die Sonne geblinzelt und die Füße im Bachlauf gekühlt.
Zurück in der Stuga freuen wir uns über ein warmes Zuhause. Auto abstellen, Haustürschlüssel drehen und schon haben wir's schön! Obwohl wir tagsüber nicht geheizt haben, ist es drinnen immer noch behaglich. Man merkt schon deutlich, dass die Kältebrücke über das Fahrerhaus beim Wohnwagen wegfällt. Nachts hüllen sich unsere Womo-Nachbarn bei neun Grad in ihre Isoliermatten. Den Campingpreis gewinnen eindeutig die Zeltschläfer. Ein guter Schlafsack ist im Sommer auch in Schweden nötig. Der Platz in Mariannelund ist sehr gut gefüllt, gestern und auch heute stand das Schild "voll ausgebucht" in der Einfahrt. Und auch hier klappt es mit Frau Hund bestens, der Wanderweg Sevedeleden startet vor der Haustür der Stuga.
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Alexandra (Donnerstag, 11 August 2016)
Hätte ich die ganzen Höfe und Einrichtungen nicht schon selbst alle gesehen, (z.T. sogar 2mal) würde ich noch neidischer werden als ich es eh schon bin!
Wunderschön, da werden Erinnerungen wach!
Hoffe, der Sommer kommt bald zurück! 10° ist eindeutig zu kühl für einen Urlaub im August. Bin schon gespannt wo es euch noch hinführt, weiterhin toi,toi,toi!
Alexandra
Martina & Thomas (Freitag, 12 August 2016 12:07)
Hallo Alexandra,
heute haben wir eindeutig besseres Wetter. Wir wurden mit strahlend blauem Himmel und milden Temperaturen geweckt. Gestern mussten wir in Eksjö wirklich eine Bewährungsprobe bestehen - bei gerade mal 7 Grad sind wir im Regen losgezogen. Kalte Hände fühlen sich im August schon seltsam an!
Morgen werden wir ein Stück weiterziehen, wir sind uns allerdings noch nicht ganz einig wohin es gehen soll. Thomas studiert den Wetterbericht und ich den Reiseführer. Mal sehen, ob wir zusammenfinden!
Herzliche Grüße aus Mariannelund ins hoffentlich sommerliche Südtirol
Martina und Thomas mit Anna & David ... und Stella