21. Reisetag. Donnerstag, 18. August 2016. Von Borrbystrand nach Ystad, Skane
Übernachtung: Borrbystrand Camping, Skane
Tageskilometer:
Morgens trommelt Regen auf das Dach der Stuga. Für drei, die sich im warmen Bett nochmal umdrehen und dann gemütlich frühstücken, eine feine Sache. Unser Herr Fahrtenschreiber besorgt Semmeln bei prasselndem Regen und geht später bei strömendem Regen mit dem Hund eine erste Runde vor die Tür. Das Colliemädchen macht sich gut als Reisebegleiterin. Gern passt sie sich unserem Tagesrhythmus an. Collietypisch lebt sie nach dem Motto "Dabeisein ist alles". Während wir Einkaufen oder am Strand sind, bleibt sie aber auch problemlos für ein, zwei Stunden in der Stuga und hält ein Schläfchen.
Ystad ist das schwedische Mekka der Krimifreunde. Henning Mankell siedelt seine Romanfigur Kurt Wallander in seiner Heimatstadt an. Die Bücher wurden hier auch verfilmt, die Orte kann man bei einem Stadtrundgang besichtigen. Wallanders Lieblingscafe Fridolfs Konditori findet man gegenüber der Tourist Information in der Nähe des Bahnhofs. Nicht weit davon ist das Hotel Continental, in dem Wallander gerne mal einen Absacker zu sich nimmt. In der Tourist Information gibt es ein Faltblatt, das auf Wallanders Spuren durch die Stadt führt. Mit alten Löschfahrzeugen kann man sich auch ohne die Füße zu strapazieren auf Wallander-Tour machen.
Am Stortorget befindet sich die St. Maria Kyrka. Seit dem 17. Jahrhundert ertönt abends alle 15 Minuten die Trompete des Turmwächters um die Bewohner vor Feuer zu warnen. Mit seinen vielen Fachwerkhäusern war Ystad besonders gefährdet. Die Kinder fanden in schwedischen Kirchen immer schon die Spielecke interessant. Bilderbücher, Malsachen und ein kleiner Tisch mit Stühlen gehören zur Standardausstattung. In der Maria Kyrka hat man sich besonders viel Mühe gegeben. Zusätzlich steht ein bequemes Sofa für die Eltern neben der Kinderspielecke. Für die Kinder liegen Talare zum Verkleiden und liebevoll gemachte Requisiten bereit, mit denen sie Szenen aus dem kirchlichen Leben wie Hochzeit, Taufe oder Beerdigung spielen können.
Mitten in der Stadt liegt das Grabrödraklostret. Das alte Franziskanerkloster hat einen herrlichen Blumen- und Kräutergarten. Nach der Reformation war es Hospiz, verfiel aber mit den Jahren arg. Eine Bürgerinitiative erzwang 1909 die Restaurierung. Heute wird sie als Kirche und auch als Museum genutzt. Ins letztere kam ich eher zufällig, weil der kleine Held dringend mal musste. Beim Warten stöberte ich durch den Museumsladen und habe das beste Souvenir für die Stuga gefunden, das man sich denken kann: Eine Küchenschürze von Gudrun Sjoeden aus Schweden.
Durch die Stadt schlendern macht hungrig und wir freuen uns auf zwei Adressen, die wir schon kennen und an die wir gute Erinnerungen haben.
In der Bageri Söderberg & Sara gibt es knuspriges (!) Bio-Brot aus Sauerteig. Das ist in Schweden keine Selbstverständlichkeit und wir behaupten, dass es mit Abstand das beste Brot ist, das wir auf dieser Reise bekommen haben und es mit unserem Bäcker zu Hause durchaus konkurrieren kann. Die Sandwiches mit Käse oder Ziegenfrischkäse und geraspeltem Rotkohl waren ein Genuss. Drinnen sitzt man für eine Mittags- oder Kaffeepause am Tresen sehr nett.
Im Innenhof von Hos Morten ruhen wir später bei einem Kaffee und einem Stück hausgemachter Himbeertorte unsere müden Füße aus. Man sitzt lauschig an kleinen Tischen in netter Umgebung.
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