Wir sind auf den Geschmack gekommen. Unsere Mini-Ausflüge mit Resa machen enorm viel Spaß und so planen wir an diesem Sonntag zwischen den Jahren einen Ausflug nach Ulm. Cafés und Restaurants sind geschlossen, aber das stört nicht, unsere Küche reist mit. Bis 21:00 Uhr, so sind die Spielregeln im Lockdown, müssen wir wieder zu Hause sein. Das sollte auch kein Problem sein, Ulm liegt 70 Kilometer entfernt.
Über die B300 tuckern wir gemütlich durch kleine Ortschaften und entdecken links und rechts der Route immer wieder etwas, das einen Stopp lohnen könnte. In Biberach bei Roggenburg weist ein Hinweisschild auf einen Stellplatz bei einer Brauerei hin, der -mal eben gegoogelt- tatsächlich vielversprechend aussieht. Die Lauschtour um das Kloster Roggenburg setzen wir ebenfalls auf unsere Wunschliste. Aber das wird ein anderer Ausflug. Wie gesagt, um 21:00 Uhr ist Zapfenstreich.
Über Neu-Ulm im bayrischen Schwaben erreichen wir Ulm in Baden Württemberg. Für Resa finden wir schnell ein Plätzchen in einer Seitenstrasse und in wenigen Minuten erreichen wir zu Fuß das Ulmer Münster. Wegweiser anzubringen ist kaum nötig, denn mit 161,5 Metern hat die evangelische Kirche den höchsten Kirchturm der Welt. Der Grundstein für den Bau wurde im Jahr 1377 gelegt. Der hohe berühmte Westturm wurde nach einem 300jährigen Baustillstand schließlich im Jahr 1890 fertiggestellt.
Vom Münster aus schlendern wir durch die Altstadt, vorbei am historischen Rathaus mit seiner auffälligen Bemalung und tauchen ein in die schmalen Gassen des Fischerviertels. Das schiefe Haus, heute ein Hotel, steht krumm und bucklig da. In die beachtliche Schieflage ist das Gebäude wohl schon im 17. Jahrhundert gekommen. Die Häuser liegen idyllisch am Wasser, kleine Gärten und Terrassen sind liebevoll angelegt und die zahlreichen Cafés und Restaurants wirken wie im Dornröschenschlaf. Das sanfte Rauschen der Blau begleitet uns und auf der Stadtmauer kann man einen Blick auf die breite Donau und die modernen Gebäude des gegenüberliegenden Ufers werfen.
Unsere Finger wärmen wir uns an einer frisch gebrühten Tasse Kaffee aus der Bordküche, bevor wir uns auf den Heimweg machen. Auf der Autobahn gehts flott voran und bald sind wir zu Hause. Für dieses Mal. Vorfreude ist tatsächlich eins der allerschönsten Gefühle!
Kommentar schreiben