1. Reistetag. 2. Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, 26. Dezember 2013. Von Neusäß nach Wiederhofen und weiter nach Steibis, Oberstaufen
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Hochgratblick Steibis
Um fünf Uhr klingelt der Wecker, müde blinzeln wir ins Dunkel und wünschen uns vom zweiten Weihnachtsfeiertag zunächst nur eins: noch zwei, vielleicht sogar drei Minütchen im warmen, weichen, gemütlichen Bett bleiben zu dürfen,.
Gestern Abend hatten wir nachdem die Villa -endlich! Was passt in das Ding nur immer rein!- fertig gepackt war kurz den Impuls, gleich zu fahren und heute im Allgäu aufzuwachen, wo die Kinder den ersten ihrer drei Skikurstage haben. Die kleinen Fahrtenschreiber waren nicht vom Christbaum, nicht von der Krippe, und schon gar nicht von den Geschenken zu trennen, die sich eben nur teilweise mitnehmen ließen. Die Carrera-Bahn sprengt die Womo-Wohnfläche unserer Drei-Zimmer-Küche-Bad-Behausung definitiv! Und so mussten wir heute eben frühst raus.
Auf dem Weg nach Wiederhofen fragen wir uns, wie das mit dem Skifahren klapppen soll. Kurz vor dem Ziel entdecken wir ein paar verloren wirkende, einsame, kleine, dreckiggraue Schneeflecken neben der Straße. Und es regnet. Na toll!
Die Kinder verbringen den Vormittag auf der Piste, die tatsächlich in ein, zwei weißen Streifen vom Berg nach unten führen. Ich beneide die beiden nicht!
Das Regenwetter lockt mich nicht vor die Tür, ab und an mal ein Blick durchs Küchenfenster und ein kurzer Besuch am Kinderlift reicht schon. Der Vormittag vergeht trotzdem wie im Flug. Ich muss mich kurz vor der Mittagspause zwingen, mein Buch gegen die Küchenschürze zu tauschen. "Lügen über meinen Vater" von John Burnside verspricht ein perfektes, fesselndes Urlaubsbuch zu werden.
Unser Nachwuchs läuft mittags klatschnass und hungig wie die Wölfe in der Villa ein. Im warmen Bad hängen die nassen Skiklamotten, während sich die beiden die Bäuche mit Schinkennudeln vollschlagen und sich anschließend ein Mittagspäuschen in der Koje gönnen. Der Regen ist inzwischen in Schnee übergegangen, so dass der Nachmittag am Thalerlift in Wiederhofen etwas angenehmer wird. Für die Skifahren jedenfalls.
Für den Fahrer der Villa wird der Nachmittag spannend, für die Beifahrerin nervenaufreibend. Wir machen uns durch tief verschneite Allgäuer Landschaft am späteren Nachmittag auf den Weg nach Steibis bei Oberstaufen zum Wohnmobilstellplatz.
15 Prozent Steigung auf ungeräumten Straßen und kurviges Gefälle machen die Fahrt zum Hölllenritt. 30 Kilometer können weit sein. Sehr weit!
Bilder vom Höhepunkt der Fahrt bleibe ich euch schuldig. Mein Blutdruck und mein Nervenkostüm machten die Aufnahmen unmöglich! An der Stelle lobe ich unbekannterweise ausdrücklich die Konstrukteure und die Monteure der Haltegriffe und des Bodenblechs der Villa. Leute, das Zeug hält vielleicht was aus!
Wir freuen uns heute Abend besonders auf unsere Kojen und fallen an unserem ersten Reisetag müde in die Kojen. Die einen berichten von skimüden Beinen, die anderen von anstrengenden Beifahrerinnen. Was der zweite Reisetag wohl bringen wird?
3. Reisetag. Samstag, 28. Dezember 2013. Von Bad Hindelang zum Unterjoch
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Wiesengrund, Bad Hindelang
Der zweite Skikurstag der Kinder findet am Unterjoch statt. Die Schneekanonen lauern in Wartestellung, bis die Temperatur unter den Nullpunkt sinkt und sie die Piste mit Kunstschnee überziehen können. Die Schneeverhältnisse sind solala, mal ragt ein Büschel ockergelbes Gras aus der Piste, mal ein erdbrauner Klumpen und manche Stellen sind durch das Tauwetter eisglatt. Unsere zauberhafte Tochter und die anderen Kindern in ihrem Skikurs haben mit der großen Abfahrt ihre liebe Mühe und verdienen sich das Spezi an der Talstation redlich. Gut gemacht, Fräulein Fahrtenscheiber!
Die Mittagspause verbringen wir in der Villa und die Kinder machen sich nach dem kräftezehrenden Vormittag über einen dampfenden Topf Chili con carne her. Ach Kinder, haben wir´s gut in unserer Villa!
Schnell den Abwasch gemacht, dann geht´s für die Kinder wieder auf die Piste. Wir zwei großen Fahrtenschreiber machen uns zu einem Winterspaziergang auf.
Heute Abend steht ein ganz besonderes Apres-Ski-Vergnügen auf dem Plan. Wir haben das Hörbuch "Die fabelhafte Miss Braithwhistle" an Bord und sind begeistert! Die Storys um die verrückte Lehrerin sind sehr kurzweilig und lustig erzählt. Der kleine Held schüttet sich aus vor Lachen, unser Fräulein Fahrtenschreiber ist von der skurrilen Lehrerin der 4a restlos verzückt. Auf den zweiten Teil des Hörbuches freuen sich vier Fahrtenschreiber jetzt schon!
2. Reisetag. Freitag, 27. Dezember 2013. Von Steibis über Wiederhofen nach Bad Hindelang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Wiesengrund, Bad Hindelang
Die Nacht über sind weiße Flöckchen vom Himmel gefallen, die dafür sorgen, dass auch dieser Tag in der Villa früh beginnt. Im Fahrerhaus haben wir zwar Hochgrat-Panoramablick, die Rückseite unserer Villa ist einer Straße zugewandt. Und die -und der Stellplatz auch- werden früh morgens geräumt.
Vormittags spazieren wir durch den Ort, besorgen diese und jene Kleinigkeit, die ein Haushalt eben so braucht und kommen mit zwei Donald-Duck-Büchern, frischem Brot und einem Paar Skisocken zurück.
Die Ver- und Entsorgung für WoMos befindet sich ein paar Meter weiter im Ort in einem KFZ-Betrieb, der recht freundlichen Service bietet.
Steibis ist trotzdem irgendwie nicht so unser Ding. Manche Orte sind spontan sympathisch, andere eben weniger. Woran es liegt? Vielleicht am touristischen Zulauf, vielleicht an der Perfektion von Oberstaufen und seinen Ortsteilen.
Wir fahren schon vormittags ab und verwerfen die Idee, das Schwimmbad in Oberstaufen zu besuchen. Das Wetter ist einfach nur traumhaft, viel zu schade für einen Besuch im Hallenbad! Strahlend blauer Himmel, Termperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und die Skier in der Garage der Villa ... in gut dreißig Minuten erreichen wir Wiederhofen und freuen uns auf ein paar Stunden auf den Skiern. Der kleine Held will mit Papa an den Anfänger-Lift, unsere reizende Tochter ist am Hügel so heimisch, dass sie ihre Runden ohne Eltern ziehen kann und ich freue mich auf die Premiere 2013 mit meinen Langlaufskiern.
Auf dem Parkplatz werden wir eingewiesen und dann - was für ein Mist!- geht nichts mehr. Nicht vor, nicht zurück, ein Rad dreht durch. Es folgen: 1. Ein Versuch mit Matte, 2. Ein Versuch mit Schneekette unter wüstem Fluchen meines Herrn Fahrtenschreibers, weil wir uns trotz Anleitung nicht daran erinnern, wie man die Teile aufzieht und 3. Der Einsatz eines Schneeräumers mit Schneeketten, der uns aus dem Schmodder zieht. "Jo warom machsch`s Maul id auf?" meint unser Helfer als er freundlicherweise anrückt und die Villa an den Haken nimmt.
In Bad Hindelang zahlt sich unsere Naivität aus und wir bekommen auf dem schönen Hauptplatz tatsächlich noch einen Stellplatz für zwei Nächte, bevor auch dieser reserviert ist. Es herrscht reger Anreisebetrieb, Lichterketten werden angestöpselt, Weihnachtsbäumchen rausgeräumt und Stehtische zwischen den Mobilen aufgestellt.
Abends bleibt die Küche der Villa kalt. Im Restaurant Wiesengrund gibt es für uns feine Kässpatzen, Spießbraten und -lecker! lecker!! lecker!!!, naturtrübes Kellerbier aus dem Fass. Zum Wohl, auf unsere letzte Tour im Jahr 2013!
4. Reisetag. Sonntag, 29. Dezember 2013. Von Bad Hindelang nach Blaichach
Übernachtung: Wohnmobilpark Alpen-Rundblick Blaichach
Die ganze Nacht hat es auf das Dach der Villa getrommelt. Mal sanft, meist aber heftig. Es schüttet wie aus Kübeln und morgens ist das bisschen Schnee vor der Villa zur spiegelglatten Rutschbahn geworden. Dicke, eisige Schollen werden von Streusalz aufgeweicht und zurück bleiben tiefe Pfützen.
Die Wolken hängen tief und grau und nach unserem Sonntagsfrühstück und einer Schlittertour in Crocks zur Dusche machen wir uns auf ins benachbarte Blaichach. Der Stellplatz hat noch einige wenige Plätze frei. Wir brauchen noch ein Quartier, bevor wir morgen früh zum dritten und letzen Skikurstag nach Wiederhofen, zum Unterjoch oder vielleicht auch nach Zöblen starten.
Mittags duftet und brutzelt ein Kartoffelauflauf im Omnia-Backofen vor sich hin, die Nachwuchs-Fahrtenschreiber vertreiben sich die Zeit mit dem Fußball auf dem Bolzplatz und kommen tuttokompletti eingesaut zurück.
Wir machen einen gemütlichen Sonntagsspaziergang zur Kirche im Ort und schauen uns die Krippe an. Die kleinen Fahrtenschreiber bringen von dort eine kleine, faltbare Krippe zum Basteln mit nach Hause, die jetzt unter unserem Weihnachtsbäumchen steht.
Später sitzen wir vor Pinocchio. Mario Adorf gefällt mir in der Rolle des Gepetto richtig gut. Die computeranimierte Holzpuppe nicht so besonders. Na, die kleinen Fahrtenschreiber teilen meine Kritik nicht!
Zum Märchenfilm gibt´s die letzten Lebkuchen und Dominosteine und natürlich Kinderpunsch. Sonntag in der Villa, da fehlt doch nur noch der Krimi heute Abend!
5. Reisetag. Montag, 30. Dezember 2013. Von Zöblen, Österreich nach Balderschwang, Bayern
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Schwabenhof, Balderschwang
Der dritte und auch schon letzte Skikurstag unseres Sportvereins findet in Zöblen in Österreich statt. Der kleine Held wächst über sich hinaus und nach dem Tellerlift trauen sich die vier Zwerge seiner Gruppe mit zwei Skilehrern in den Sessellift und schweben nach oben. Nach einer halben Stunde kommt die Truppe bestens gelaunt und stolz wie Bolle auch wieder im Tal an. Gut gemacht, kleiner Held!
Die Loipe unterhalb der Lifte ist bretterleben und schon daher für mich perfekt. Bremsen ist nicht notwendig! Bilder von meinem einstündigen Ausflug gibt es leider nicht. Ich hab den Fotoapparat in der Villa vergessen, aber ich versuche den Auslöser mit Worten zu ersetzen: drei Grad unter Null, Sonne, genug Neuschnee, kein welker Grasbüschel stört auf dem baumgesäumten Weg entlang eines Wasserlaufs. Bild angekommen?
Nachmittags reihen wir uns in die Kette der Skiausflügler und es staut sich von Zöblen nach Oberjoch in Richtung Bad Hindelang. Auto an Auto, dicht an dicht. Gemecker und Meuterei auf der Rückbank bleiben trotzdem aus. Unser Zaubermittel? Wir sind inzwischen beim zweiten Teil unseres Lieblingshörbuchs angekommen. „Miss Braithwhistle kommt in Fahrt“, heißt er und es stört bei so viel Hörspaß auch keinen mehr, dass die Villa nur zögerlich in Fahrt kommt. In einem Meer aus Rückleuchten trudeln wir bis Bad Hindelang, wo schon der nächste Stau an der Supermarktkasse auf uns wartet.
Gerade fangen wir an, uns auf unser wohlverdientes Feierabendbier zu freuen –naturtrüb und durch langes Anstehen im Supermarkt ehrlich verdient- und uns schon in grauen Filzpantoffeln neben dem Christbaum sehen, klagt die reizende Tochter über Ohrenschmerzen. Ganz üble, heftige, zwickende, die man eigentlich gar nicht aushalten kann, wäre man nicht so ein tapferes Kind. Bitte jetzt keine Mittelohrentzündung, Kinder scheinen einen gut funktionierenden Sensor für Krankheiten an Feiertagen zu haben. Die Filzpantoffeln tausche ich gegen die Schwesternhaube, gebe Nasentropfen, koche Tee, dosiere Nurofen-Saft und hacke Zwiebeln für ein Zwiebelsäckchen. Was für ein Aroma, die Villa stinkt nach Dönerbude, aber der Erfolg bleibt nicht aus. Tschakka! Das Kind schläft durch und ist morgens schon fast wieder die alte. Drückt die Daumen, dass wir die Schwesterntracht wieder ganz nach unten in den Schrank räumen dürfen!
6. Reisetag. Dienstag, 31. Dezember 2013. In Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang
Der letzte Tag des Jahres. Unser Tagebucheintrag entsteht unter angenehmsten Rahmenbedingungen. Mal sehen, wie viel wir davon gleich in Bildern mit euch teilen können. Die Internetverbindung ist nicht gerade optimal.
Der Stellplatz ist übrigens rappelvoll, jede Möglichkeit wird genutzt, um noch ein Mobil unterzubringen. Offensichtlich ist es kein Geheimnis mehr, dass Balderschwang zu den schneesichersten Gebieten gehört und Skipässe auch für Familien erschwinglich sind. Der ADAC hat Balderschwang im letzten Test ausgezeichnet und der Zeitschrift ProMobil war der Stellplatz in der letzten Ausgabe ein Bericht wert – mit bestem Ergebnis!
Aber zurück zum letzten Tag des Jahres, zurück zu unserem kleinen, feinen Schneckenhäuschen im Balderschwanger Schnee, zurück zu meinem Liegestuhl in der Sonne und zurück zum kleinen Helden und seiner reizenden Schwester, die mir erst vom Lift, dann von der Piste vor der Haustür der Villa überschwänglich zuwinken. Haaaaalllooo!
Der letzte Tag des Jahres wird gern genutzt, um Bilanz zu ziehen und gute Vorsätze zu fassen, die dann eine Halbwertszeit von wenigen Tagen haben. Also lassen wir das doch gleich!
Für die Bilanz 2013 haben wir eine schöne Zahl beizutragen: 72.
Ganze 72 Reisetage durften wir in der Villa verbringen. Das ist doch schon mal eine Hausnummer und ein dickes, erfreuliches Plus gegenüber dem Vorjahr. Den Winterreifen und Schneeketten sei Dank, was für eine gute Entscheidung, die Villa auch im kalten Halbjahr zu bewohnen.
Wir wünschen euch einen zauberhaften, beschwingten letzten Tag des Jahres, wo auch immer ihr ihn auf dieser schönen, großen, weiten Welt erlebt. Wir wünschen euch einen Jahreswechsel mit Menschen, die ihr mögt und die euch mögen. Wir wünschen euch viele gute Gedanken an das alte Jahr, das sich verabschiedet und hoffnungsvolle, zuversichtliche für das neue Jahr, das kommt. Wir wünschen euch Gesundheit, Glück und Zufriedenheit und dass sich der ein oder andere Wunsch an das Jahr 2014 auch erfüllen mag.
Wir freuen uns auf ein Wiederlesen im Jahr 2014!
Eure Familie Fahrtenschreiber
7. Reisetag. Mittwoch, 1. Januar 2014. In Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang
Der erste Tag des Jahres verstreicht wohlig unspektakulär.
Trotz tausendfach bekundeter anderer Absichten sind die Kinder sanft schlummernd im Land der Träume ins neue Jahr 2014 geschwebt.
Der Internetzugang auf unserem Stellplatz ist wirklich unterirdisch. Wir starten heute Nachmittag noch einen Versuch und verlegen unser kleines Redaktionsbüro ins Restaurant des Schwabenhofs. Leider können wir auch hier keinen Text und erst recht kein Bild online stellen. Es bleibt beim gutgemeinten Versuch, ihr werdet diese Zeilen erst unter die Augen bekommen, wenn wir -schnief!- schon wieder zu Hause sind!
Vormittags ist es in unserem Vorgarten, der an den kleinen Lift grenzt, so sonnig, dass man es sich gerne mit Pudelmütze und Buch gemütlich macht und die Beine hochlegt.
Die Kinder verbringen den Tag mit Papa auf der Piste, fahren Schlitten, bauen Schneemänner. Unser Sohn hat es heute wunderbar auf den Punkt gebracht: "Hier wohnen wir aber schön!", meinte er. Stimmt haargenau, kleiner Held!
8. Reisetag. Donnerstag, 2. Januar 2014. In Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang
Die Wolken hängen heute tief. Wir lassen uns viel Zeit für das Frühstück und stecken den ganzen Vormittag die Nasen in unsere Bücher.
Sie freuen sich schon jetzt, wenn der kleine Lift gegen 16:00 Uhr seinen Dienst einstellt und die Piste den Kindern des Stellplatzes gehört. Mit den Schlitten geht es unter großem Hallo die Piste runter.
Doch zuvor sind unsere Überredungskünste gefragt, wir großen Fahrtenschreiber möchten gerne einen Spaziergang in Richtung Balderschwang machen. Die kleinen Fahrtenschreiber haben darauf überhaupt und sowieso so gar keine Lust. Latschen ist grundsätzlich doof. Warum sie aber hundermal mit dem Schlitten ins Tal rauschen und hundertundeinmal vollkommen meckerfrei wieder hochlatschen können, erschließt sich mir nicht. Aber gut, man muss nicht alles verstehen. Dann nehmen wir den Bob halt mit auf den Spaziergang durch zauberhaften, verschneiten Winterwald und geben unseren Argumenten zusätzliches Gewicht: für den Abend versprechen wir zwei Almdudler, Kässpatzen und Gulasch. Letzteres stammt im Restaurant Schwabenhof übrigens vom Schottischen Hochlandrind. Die Rinder werden von der Famillie Kohler, die auch den Stellplatz betreibt, gezüchtet und das Fleisch scheint vorzüglich zu schmecken. Der kleine Held verdrückt die ganze (halbe) Portion. Nö, wir haben nichts abgekriegt!
9. Reisetag. Freitag, 4. Januar 2014. In Balderschwang
Übernachtung: Wohnmobilstellplatz Am Schwabenhof, Balderschwang
Nicht einmal im Schneeloch Balderschwang ist die weiße Pracht in diesem Winter üppig. Aber es reicht gerade noch zum Rodeln, zum Langlaufen und Skifahren. Und dazu nutzen wir den letzten Tag hier auch noch, bevor wir die Villa am Abend reisefertig für den nächsten Tag machen.
Die Preise für die Skipässe sind wirklich moderat. Vom Stellplatz aus gibt es einen Einstieg in die Langlaufloipe, die mit Gästekarte kostenlos genutzt werden kann.
Wir denken mit den Kindern kurz nach und sind uns vollkommen einig: der Schwabenhof ist der schönste Winterstellplatz, den wir bisher kennengelernt haben.
Für die Kinder bieten sich direkt vor der Haustür zig Spielmöglichkeiten im Schnee und sogar der kleine Held ist in der Lage, den Lift vor unserer Haustür ohne Begleitung zu benutzen. Lustig, wenn er an unserem Vorgarten vorbeizieht und an unserem Wohnzimmerfenster winkt, wenn er wieder talwärts fährt.
Ganz sicher werden wir den Satz: "Guck mal ein Christbaum" vermissen und das Lächeln auf den Gesichtern, wenn die Menschen mit dem kleinen Zubringerlift an unserem Häuschen mit Baum vorbeigezogen wurden. Grins.
Im Restaurant werde ich beim nächsten Besuch auf jeden Fall das Hochlandrind aus eigener Zucht testen. Vom kleinen Helden war ja kein Bröckchen abzukriegen. Mit den Kässpatzen, die wir zum Tausch angeboten haben, konnten wir keinen Blumentopf gewinnen. Das lag sicher nicht an den Kässpatzen, die waren wirklich total lecker und haben bei mir schon mal reichlich Credit Points angesammelt, weil sich der Koch die Mühe macht, die Zwiebeln frisch in der Pfanne zu rösten. Vom Rind werde ich euch in den Faschingsferien berichten, versprochen!
Übrigens kann man den guten Bergkäse für günstige elf Euro das Kilo im Restaurant kaufen.
Marion und Erich Kohler, die Stellplatzchefs, sind überaus hilfsbereit und freundlich, auch wenn es hoch hergeht. Wir haben den Stellplatz rappelvoll erlebt und die beiden waren gut gelaunt von früh bis spät im Einsatz. An der Rezeption, beim Schneeschieben, im Restaurant - einfach überall wo es nötig war.
Zwei Tipps für den Besuch des Schwabenhofs haben wir noch:
Es empfiehlt sich auf jeden Fall, sich vor der Anreise mit Lebensmitteln einzudecken. Der kleine Ort Balderschwang liegt zu Fuß etwa 45 Minuten entfernt. Dort gibt es mittlerweile zwar einen kleinen Dorfladen, für den Familiengroßeinkauf ist er allerdings nicht geeignet.
Und zweitens: Schneeketten sind kein Luxus. Man muss zwar nicht über den Riedberg-Pass anreisen, der mit 16% Steigung im Winter zur Herausforderung für WoMos werden kann, aber der Stellplatz fällt zum unteren Bereich hin ab.
Die Anreise ist alternativ übrigens auch über Österreich (Immenstadt - Oberstaufen - Riefensberg (A) - Hittisau (A) - Balderschwang) möglich und dauert bei schwierigen Straßenverhältnissen nur unwesentllich länger.
10. und letzter Reisetag. Samstag, 4. Januar 2014. Von Balderschwang nach Hause
Unsere sieben Sachen sind morgens schnell gepackt und wir machen uns vormittags über den Riedberger-Pass auf den Weg nach Hause. Schade, wir hätten es schon noch ein paar Tage ausgehalten!
Nach der Reise ist immer auch vor der Reise und so freuen wir uns jetzt schon auf ein schönes, hoffentlich gesundes und munteres Reisejahr 2014.
Mit dem nächsten Ausflug werden wir nicht lange warten. Am kommenden Freitag laufen wir mit der Villa aus und nehmen Kurs auf Stuttgart.
So wird die Sehnsucht nach unserem Schneckenhäuschen auch hoffentlich nicht allzu groß!