Stavanger - Preikestolen - Bergen

Ana Sira RV44
Ana Sira RV44

14. Reisetag. 12. Juni 2009. Von Feda nach Ogna.

Übernachtung: Ogna Camping.

Jetzt wäre Urlaub recht! 

Die Straße um Ana Sira (RV 44) ist sehr, sehr abwechslungsreich und trumpft mit Superlativen auf. Grandiose Ausblicke auf Wasser, Fels und Täler. Die Landschaft ist zum Niederknien schön! 

Allerdings ist auch die Straße herausragend. Auf über 40 Kilometer verläuft sie einspurig. Das Reich der Felsen, der Abschnitt Flekkefjord-Egersund, hat uns noch einmal besonders zugesetzt. 

Am Ende sind wir der Meinung: die RV 44 vereint -für lange Gefährte- Himmel und Hölle. Wir brauchen erst mal Erholung ...

 

Dunkle, unbeleuchtete und teilweise neblige Tunnel machten das Fahren sehr anstrengend
Dunkle, unbeleuchtete und teilweise neblige Tunnel machten das Fahren sehr anstrengend
Die RV 44 ist einspurig. Kommt uns hinter der nächsten Biegung ein Fahrzeug entgegen?
Die RV 44 ist einspurig. Kommt uns hinter der nächsten Biegung ein Fahrzeug entgegen?
Der gleiche Standort, allerdings um 180 Grad gedreht
Der gleiche Standort, allerdings um 180 Grad gedreht
Dünen
Dünen
 23.30 Uhr und immer noch Sonne
23.30 Uhr und immer noch Sonne

15. Reisetag. 13. Juni 2009. Ogna.

Übernachtung: Preikestolen Camping.

7:38 Uhr. Ich stehe schon in den Startlöchern und die Kinder schlafen immer noch. Wie geht denn das? Um 23:30 Uhr war es immer noch taghell und die Sonne schien. Der Wind hat inzwischen nachgelassen. Auf dem Weg begleiten uns Steinwälle entlang der Straße, tiefblaues Meer und weite Blicke entlang der Sandküste. Davor immer wieder Weiden und Wiesen mit Schafen und Kühen und vereinzelt auch Höfe.

Im Grodaland Bygdemuseum werfen wir Blicke durch die Fenster. Das Heimatkundemuseum hat leider noch geschlossen. Den späten Vormittag wollen wir aber nicht mehr abwarten, da die Straße gesperrt wird. Ein Radrennen wird vorbereitet und bevor wir hier festsitzen, streichen wir die Segel und nehmen Kurs auf den Preikestolen.

 

Auf dem Campingplatz unterhalb vom Preikestolen treffen wir auf eine nette Familie aus Belgien
Auf dem Campingplatz unterhalb vom Preikestolen treffen wir auf eine nette Familie aus Belgien
Das Wurfzelt von Anna ist klasse. Es ist innerhalb weniger Sekunden aufgebaut und die Kinder nutzen es zum Spielen.
Das Wurfzelt von Anna ist klasse. Es ist innerhalb weniger Sekunden aufgebaut und die Kinder nutzen es zum Spielen.
Preikestolen - 604m abwärts
Preikestolen - 604m abwärts

16. Reisetag. 14. Juni 2009. Von Preikestolen nach Jorpeland.

Übernachtung: Solvik Camping.

Anna gewinnt den Wanderpreis!

Wir erklimmen zu viert den Preikestolen, den unsere Tochter 3-Pistolen spricht,

und kehren mit müden Füßen, aber stolz zurück zum WoMo. Ursprünglich wollte ich den Aufstieg alleine machen. Meine Familie begleitet mich das erste Stück und beschließt dann schnell, doch mitzuwandern.

Der Anstieg ist für eine Familienwanderung grenzwertig. Unsere Tochter marschiert tapfer voran. Allzu groß darf der Abstand nicht werden, der Weg hält Abgründe, Felsblöcke und glitschige Stellen bereit. In der Anfangspassage begegnen wir einem gut 80-jährigen, der den Weg auf Krücken zu bewältigen versucht. Als er stürzt, helfen wir ihm auf und sind froh, dass er sich mit seinem gleichaltrigen Freund zur Rückkehr entscheidet. Während wir uns noch überlegen, ob es notwenig ist, die Rettung zu informieren, überholt unsere Tochter eine junge Japanerin in Flip Flops. Von einem ruhigen Wanderweg kann man nicht gerade sprechen. Der Preikestolen ist schon eher die Autobahn unter den Wanderwegen.

Ganz oben auf dem Aussichtsplateau bleibt Thomas mit den Kindern zurück. Der Fels fällt steil und schroff ab und tiefe Kluften durchziehen ihn. 604 Meter trennen das Felsplateau von der Wasseroberfläche.

Die Schlucht ist ungesichert und ich wage mich auf dem Bauch robbend Richtung Kante an der tatsächlich ein "Held" die Beine baumeln lässt. Die Aussicht: Zum Weinen schön!

Einige Wanderer gönnen sich ein sicher besonderes Erlebnis und verbringen die Nacht im Schlafsack auf dem Plateau.

Anna, wir ziehen den Hut vor dir, nach sechs Stunden erreichen wir unser WoMo wieder. Das Eis unten am Kiosk hast du dir verdient! 

 

Wir starten entgegen der ursprünglichen Planung nun doch zu viert
Wir starten entgegen der ursprünglichen Planung nun doch zu viert
Dies war noch der einfachere "Aufstieg". Wir parken das Wohnmobil früh morgens auf einem der Besucherparkplätze. Gegen späten Nachmittag sind diese Parkplätze komplett voll.
Dies war noch der einfachere "Aufstieg". Wir parken das Wohnmobil früh morgens auf einem der Besucherparkplätze. Gegen späten Nachmittag sind diese Parkplätze komplett voll.
Unsere Tour auf den Preikestolen. Sieht doch "noch" ganz einfach aus.
Unsere Tour auf den Preikestolen. Sieht doch "noch" ganz einfach aus.
Es geht sehr geruhsam los, etwa an dieser Stelle trafen wir den älteren Herren mit dem Krückstock.
Es geht sehr geruhsam los, etwa an dieser Stelle trafen wir den älteren Herren mit dem Krückstock.
Halbzeit, wir haben uns eine Pause verdient
Halbzeit, wir haben uns eine Pause verdient
Geschafft! Nicht gut getroffen, aber gut marschiert
Geschafft! Nicht gut getroffen, aber gut marschiert
Felsspalte am Boden. Unter uns blitzt der blaue Fjord
Felsspalte am Boden. Unter uns blitzt der blaue Fjord
Anna. Wanderkönigin vom Preikestolen
Anna. Wanderkönigin vom Preikestolen
Der Rückweg war nicht weniger beschwerlich
Der Rückweg war nicht weniger beschwerlich
Trophäen: Ein Eis und eine Ansichtskarte
Trophäen: Ein Eis und eine Ansichtskarte

17. Reisetag. Montag, 15. Juni 2009. Von Jorpeland nach Odda.

Übernachtung: Odda Camping.

Wir mieten uns morgens ein Motorboot und verbringen zwei Stunden auf dem Wasser. Unser Füße sind noch wandermüde!

Seeluft macht müde und so machen wir uns mit zwei schlafenden Kindern auf den Weg nach Bergen.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: auch die RV 13 ist eine

h e r r l i c h e Straße! Fjorde, Wasserfälle, Wiesen mit Blumen übersät und dann: Schnee zum Greifen nah!

Ein besonderes Erlebnis beschert uns die Fahrt außerdem.

Ein Holländer bleibt mit seinem Wohnwagengespann liegen und ein Laster auf der Gegenfahrbahn verkeilt sich beim Vesuch am Gespann vorbeizukommen derart, dass die schmale Bergstraße nun komplett zu ist. Rechts Fels. Links Abgrund. Mit vereinten Kräften wird der WoWa an die Felswand gehoben ... was bleibt auch anderes übrig? Wir kämen alle nicht mehr weiter! Der blasse WoWa-Fahrer bedankt sich bei der helfenden Staugemeinde mit seinen Cola-Vorräten aus dem Kofferraum. Wir schreiben ins Logbuch: Camper-Regel Nummer 1: Befahre norwegische Steilstrecken nie ohne ausreichend Proviant.

Unser Übernachtungsplatz mit Blick auf das Idsefjord
Unser Übernachtungsplatz mit Blick auf das Idsefjord

18. Reisetag. Dienstag, 16. Juni 2009. Von Odda nach Lofthus.

Übernachtung: Lofthus Camping.

Unser bester Platz! Unter Kirschbäumen ruhen wir uns aus und genießen den herrlichen Blick auf schneebedeckte Gipfel! Die Fjorde haben ihr eigenes Mikroklima. Es sieht fast verrückt aus, der Schnee der zum Greifen nah scheint und die blühenden Bäume!

 

Lofthus Camping
Lofthus Camping
Zelt
Zelt
Insel im Fjord. Wie es sich dort wohnt?
Insel im Fjord. Wie es sich dort wohnt?

19. Reisetag. Mittwoch, 17. Juni 2009. Von Lofthus nach Bergen -Voss.

Übernachtung: Campingplatz Voss.

Der erste Teil der Anfahrt ist o.k. ... will heißen durch tolle Landschaft und Natur, so wie wir sie in Norwegen kennengelernt haben.

Dann wird es abenteuerlich. Kurz vor der Fähre, die wir schon anlegen sehen, eine Baustelle. Und was für eine! Wir wagen uns bei laufenden Großbaustellenfahrzeugen haarscharf an den Geräten vorbei und versuchen den schroffen Fels rechts und den steilen Abhang links zu ignorieren. Mir bricht der Angstschweiß aus!

Anstrengend geht es auch weiter. MIefige, dunkle, verqualmte und stinkende Tunnels reihen sich bis Bergen wie Perlen an der Schnur. Hat sich die lange Fahrt hierher gelohnt? Eigentlich nein ... 

Nach zwei Stunden in Bergen sind wir satt. Schönes Panorama, aber stündlich 3 Euro Gebühr an der Parkuhr, teuerer Fisch und Touris ohne Ende. Ganz kurz spielen wir noch mit dem Gedanken, uns ein Glas Bier in einem Straßencafe zu gönnen und sind letztendlich nicht bereit, pro Glas dafür knapp 10 Euro auszugeben. Mit einer quengelnden Tochter, der wir eine kleine Dose Fanta (4,50 Euro!) verwehrt haben, kehren wir zurück in unser Schneckenhaus und bedienen uns aus dem Kühlschrank.

Auch der Campingplatz in Voss entspricht nicht mehr der Beschreibung aus unserem Führer und hinterlässt einen enttäuschenden Eindruck.

Nach einem Abendspaziergang sitzen wir müde im WoMo und warten auf den Regen, der sich mit Wind ankündigt.

 

In der Gegend um Lofthus - Hordaland. Wir überqueren das Eidfjord auf dem Weg nach Bergen
In der Gegend um Lofthus - Hordaland. Wir überqueren das Eidfjord auf dem Weg nach Bergen
Bibi Blocksberg, du kleine Hexe
Bibi Blocksberg, du kleine Hexe
Unsere Ankunft in Bergen
Unsere Ankunft in Bergen
Der berühmte Fischmarkt in Bergen. Die Preise sind astronomisch hoch. Die Fischläden in den benachbarten Seitenstrassen bieten das gleiche Angebot deutlich günstiger an.
Der berühmte Fischmarkt in Bergen. Die Preise sind astronomisch hoch. Die Fischläden in den benachbarten Seitenstrassen bieten das gleiche Angebot deutlich günstiger an.
Ich will Pommes!
Ich will Pommes!

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Flam und die Hardangervidda