In Stockholm
In Stockholm erwartet uns ausgiebiger Regen. Nur gut, dass die Museumsdichte sehr hoch ist und wir die Zeit spielend drinnen verbringen können. Der Kauf der "Stockholmskortet" lohnt sich und die Kinder vergnügen sich im Juni-Backen, wir sehen die gesunkene Vasa, die Schlossmuseen, das Nordiska, das Nobelmuseum und als der Regen nachlässt, schlendern wir durch das sehenswerte Skansen und den Freiteitpark Tivoli Gröna mit dem schönen Kettenkarusell, in dem man fast den Eindruck hat, über das Wasser zu schweben.
Die Anschaffung der "Stockholmskortet" lohnt, die Eintrittspreise summieren sich rasch. Die Karte ist wahlweise für die Dauer von 24 Stunden (260 / 100 SEK), 48 Stunden (390 / 140 SEK) oder 72 Stunden (540 / 190 SEK) erhältlich. Der Kauf einer (in den Klammern an zweiter Stelle angegebenen) günstigeren Kinderkarte ist gebunden an den Kauf einer Erwachsenenkarte. Pro erwachsenem Zahler können zwei Kinderkarten gekauft werden. Mit der Karte hat man kostenlosen Zugang zu über 75 Museen und etlichen Sightseeing-Touren.
Die Kinder krönen ganz eindeutig Juni-Backen zu ihrem schönsten Museum in Stockholm. In der Ausstellung kommen Astrid Lindgren Fans auf ihre Kosten. Die Figuren aus den Erzählungen werden lebendig, einen besonderen Reiz hat der Geschichtenzug an dessen Stationen kleine Ausschnitte aus den Büchern präsentiert werden. Vom Juni-Backen ist es nicht weit zum Vergnügungspark Gröna Lund mit den typischen Attraktionen eines Vergnügungsparks. Die Lage auf Djurgarden ist aber sicher einzigartig. Die Kulisse am Wasser ist beeindruckend und vor allem vom Kettenkarussell aus ein besonders Vergnügen!
Skansen ist das wohl bekannteste Ausflugsziel auf Djurgarden. 1891 wurde es als erstes Freiluftmuseum der Welt gegründet und zieht Besucher seither an. Skansen bildet Schweden im Miniaturformat ab. Besucher können alte Traditionen erleben, die Tierwelt entdecken und die Natur wie auch die Kultur zwischen Schonen und Lappland erleben.
Vor dem Vasa-Museum stehen wir im Regen fast endlos Schlange. Eine Geduldsprobe, die aber wirklich lohnt. Das alte Schiff sank 1628 nach nur wenigen Minuten auf dem Wasser und lag anschließend 333 Jahre auf Grund. 95% des Schiffs sind originalgetreu erhalten und im Museum ausgestellt, das nahe der Stelle gebaut wurde, wo das Regalschiff Vasa einst versank.
Hinter der Djurgardsbrücke ist das große Gebäude in dem sich das Nordiska Museet befindet nicht zu übersehen. Die Ausstellung ist vielfältig und reicht von Samentradition über Volkstrachten, Puppen und schwedischen Haushaltsgegenständen. Was mich -und natürlich die Kinder- auch hier anspricht, ist das Angebot, das schwedische Museen an kleine Besucher machen. Mitmachen und Anfassen ist erlaubt, als Gäste sind Kinder gern gesehen.
Bevor wir uns in das Getümmel Stockholms stürzen, verdauen wir doch einen kleinen Kulturschock. Wie still es die letzen Tage doch um uns war! In Stockholm leben 750.000 Menschen, das sind knapp 8,5% der Gesamtbevölkerung Schwedens. Täglich drängen 240.000 Pendler in die Stadt, die die Verkehrswege anschwellen lassen.
Dennoch wirkt das "Venedig des Nordens" mit seiner Lage am Wasser überaus attraktiv.
Gamla Stan, Stockholms Altstadt ist selbstredend ein Muss für jeden Touristen. In den alten Gassen fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt. Natürlich reihen wir uns in die Schlange der Schlossbesucher ein, harren aus, bis der Wachwechsel vor dem Schloss vollzogen ist und besichtigen Stockholms Slott, in dem die Königsfamilie residiert.
Tobias bin ich noch ein Genschenk zur Firmung schuldig: der Gutschein für eine Segway-Tour wird ins Stockholm eingelöst. Ich bin froh, dass er die Fahrt sichtlich genossen hat, ich werde dieses Experiment ganz sicher nicht wiederholen. Ich stelle mich an, wie die Kuh auf dem Eis!
Vier Nächte verbringen wir in Stockholm auf dem Stadtcampingplatz Bredäng und fallen abends mit müden Füßen in die Kojen. Mehr ist hier auch nicht zu wollen, der Platz ist zweckmäßig, wird aber sicher nicht zu unseren Lieblingen gehören.
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