Komm ein bisschen mit nach Italien. Aber langsam, bitte!


In den letzten Tagen habe ich, wann immer mal eine Prise Zeit zwischen dem kraft- und zeitzehrenden Alltagskram war, überlegt, was ich mir von unseren Ferien in Südtirol erwarte.

Ganz ehrlich? Ich erwarte mir nicht viel. Das wäre dann aber ziemlich perfekt!

 

Woran es liegt, dass ich mit jedem Jahr mehr das Gefühl habe, jemand hätte den Turbo-Boost an der Uhr aktiviert, kann ich nicht sagen. Manchmal fühlt sich unser Familienleben fast so an wie Flippern. Die Stahlkugel rast in wildem Tempo auf abschüssiger Bahn von einem Ziel zum nächsten. Manchmal überrumpelt uns das Leben sogar mit Multiball-Spielen und mehreren Kugeln gleichzeitig am Start. Ratterratter. Ping. Pong. Nur nichts anbrennen lassen oder den Überblick verlieren.

 

Vielleicht liegt es daran, dass ich älter werde. Vielleicht daran, dass die Schule viel Raum einnimmt und wenig Zeit lässt - G 8 heißt leider oft nur schneller, nicht besser. Vielleicht liegt es daran, dass der Freizeitkalender unserer Kinder gut gefüllt ist und wir Wochenenden abgöttisch lieben, an denen man vor allem eins darf: sich mal richtig gepflegt langweilen. Eine vernünftige Balance zwischen Arbeit und Ruhe zu finden, fällt uns -und wir bemühen uns redlich darum- nicht immer leicht. 

 

In zwei Tagen sitzen wir dann in unserer Villa und es wird hoffentlich sein, wie es immer war: schon nach wenigen hundert Metern setzt dieses herrliche Gefühl der Tiefenentspannung ein. Was für ein Luxus!

Dieses entspannte Gefühl der Unerreichbarkeit gepaart mit dem Kitzel eines kleinen Abenteuers. Gemächlich, ganz gemächlich tuckern wir über den Brenner und genießen die Aussicht, die Aussicht auf Zeit. Einfach nur Zeit haben - ist das nicht wunderbar?


 

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Ja, wo fahren sie denn? Es läuft und läuft und läuft- das prophezeite Verkehrschaos zum Ferienbeginn fand ohne uns statt

1. Reisetag. Freitag, 22. Mai 2015. Von Neusäß nach Kurtatasch

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

14:00 Uhr, die Villa ist gepackt, das zauberhafte Fräulein Fahrtenschreiber ist aus der Schule zurück und wir vier Fahrtenschreiber erwarten etwas ungeduldig den Start in die Pfingstferien. 

 

Bitte alle einsteigen, vorsichtig bei der Abfahrt, die Türen schließen. Los geht´s. Wie immer rattere ich in Gedanken die innerliche Check-Liste durch. Alles dabei? Ausweise, Geldbeutel, EC- und Kreditkarte? Hausapotheke, Klamotten, Hundeknochen? Soft-Fußball, Schwimmbrett, Bücher? Und wie immer weiß ich eigentlich schon bei der Abfahrt, dass ein (mindestens) Teil vergessen wurde und die nächste Zeit in einem dunklen Schrank zu Hause verbringt, während es in der Villa vermisst wird. Jo, eine Packliste könnte helfen,. Könnte. Bisher haben wir es nicht geschafft, das siebenseitige Traktat zu verfassen.

 

Auf der Straße läuft es gut, die erste -und es soll die einzige- Behinderung bleiben, liegt direkt vor unserer Haustür. Die Auffahrt zur B 17 Richtung Landsberg ist gesperrt, so dass wir einen kleinen Umweg in Kauf nehmen müssen, um auf die Schnellstraße Richtung Süden zu kommen. Ist dann auch schon Wurscht, denn unsere zauberhafte Tochter muss bei der Cousine auch noch die Geburtstagseinladung für die Mädels-Party nach den Ferien abgeben. Diskussion zwecklos, was muss das muss. Und wenn es eben zum Auftakt des langen Pfingstwochenendes und der Ferien ist und Hammerstaus vorhergesagt sind...

 

Unterwegs fragen wir uns immer wieder, wann der Hammer kommt und können es gar nicht so recht glauben, dass es läuft und läuft und läuft. Um Garmisch herum wirft der G7-Gipfel schon lange Schatten voraus, auffällig viele Polizeifahrzeuge sind unterwegs, darunter sogar ein Hymer-Wohnmobil. "Die Kommandozentrale", meint der kleine Held und fasst neben Jedi-Ritter und Fußballstar einen neuen Berufswunsch ins Auge. 

 

Auf dem Brenner sehen wir weiß, auf den Höhen liegt tatsächlich noch Schnee und am Fahrbahnrand sind die letzten schmuddeligen Reste, die der Winterdienst zu traurigen, fast schon grotesken Häuflein getürmt hat. In Sterzing beginnt das Pfingstwochenende mit vier Grad und Regen.

 

Gegen halb acht erreichen wir Kurtatsch. Herrlich vertraut ist die Umgebung. Die Kinder entdecken ihren liegenden Steindrachen am Felshang, das bekannte Ortsschild und den kleinen, schönen Campingplatz. 

 

Noch eine kleine "Räuberbrotzeit" vor der Villa, so heißen bei uns die  unspektakulären Essen, die die Kinder mögen. Jeder nimmt sich aus der Vorratskammer der Villa das, wonach ihm -oder ihr- der Sinn steht. Eine bunte, unkomplizierte Sache. Über Kalorien, Nährwert, Vitamine und ausgewogenen Ernährung der Kinder mache ich mir dann morgen wieder Gedanken.

 

Müde fallen wir in die Kojen. Wir sind angekommen. Gute Nacht, Familie!

Start in die PFINGSTFERIEN. Schnee neben der Brennerautobahn
Start in die PFINGSTFERIEN. Schnee neben der Brennerautobahn
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Der Sommer pausiert, wir auch

2. Reisetag. Samstag, 23. Mai 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Der zweite Reisetag steht unter der Überschrift "Pause". Draußen ist es kühl, ab und an tröpfelt es auf das Dach der Villa und uns stecken die letzten Wochen irgendwie in den Knochen.

 

Von Tatendrang nicht die Spur. Ein Spaziergang mit dem Hundemädchen Richtung Millastiege ist uns allen schon genug. Mehr Action brauchen wir heute nicht.

 

Das Wetter passt zu unserem Gemüt und nachmittags kriechen wir in den Alkoven, noch geht das zu viert. Bis zur zweiten Seite komme ich nicht in meinem Buch, bevor ich umblättern müsste, bin ich auch schon eingeschlafen. 

 

 

16 Grad, Regen. Einfach unverbesserlich.
16 Grad, Regen. Einfach unverbesserlich.
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Über Kurtatsch hinaus nach Penon und Graun. Ein Tag, der nach Sonne riecht und nach Brennnesselknödel schmeckt

Weinbauernschürzen im Tante Emma Laden in Penon
Weinbauernschürzen im Tante Emma Laden in Penon

3. Reisetag. Pfingstsonntag, 24. Mai 2015. In Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch, Südtirol

 

Von Kurtatsch aus geht es steil und in einigen Serpentinen ins kleine Örtchen Penon. 

An der Kirche und am Tante Emma Laden, der von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr geöffnet hat, laufen wir vorbei und nach wenigen hundert Metern stoßen wir rechts auf einen Wanderweg. Wer mag, kann sich für den Römerweg und einen steilen Anstieg bis zum Weiler Fennberg entscheiden, oder, wie wir, den Spazierweg "Hirschbettweg" Richtung Hofstatt einschlagen. 

 

Die Temperaturen sind angenehm und auch die Steigungen sind im kühlen Wald angenehm zu laufen. Das Hundemädchen findet´s sowieso gut und die Kinder sind mit der Aussicht auf eine Zitronenlimo und Kaiserschmarren im Lenzenhof in Graun auch zu haben. 

 

Später sitzen wir im Buschenschank in der wärmenden Sonne und haben einen weiten Blick über das Unterland und den Kalterer See, der wie ein Herz geformt in der Landschaft liegt. 

 

Südtiroler Käsknödel gehören schon länger zu unseren Lieblingsgerichten, heute haben wir sie mal als Brennnesselknödel im Lenzenhof probiert. Sagenhaft, die Kombi!

Der kleine Held lobt den Kaiserschmarren. Die tüchtige, goldgelbe Portion mit ordentlich Puderzucker und Marmelade drauf begeistert übrigens nicht nur kleine Leute. 

 

Pfingstsonntag in Penon
Pfingstsonntag in Penon
Wandern macht durstig
Wandern macht durstig
Gesehen? Walderdbeeren am Wegesrand
Gesehen? Walderdbeeren am Wegesrand
In Penon
In Penon
Buschenschank Lenzenhof, Graun
Buschenschank Lenzenhof, Graun
Schmeckt, wie´s aussieht. Goldgelber Kaiserschmarren im Buschenschank
Schmeckt, wie´s aussieht. Goldgelber Kaiserschmarren im Buschenschank
Buschenschank Lenzenhof, Graun. Blick auf das blaue Herz: der Kalterer See
Buschenschank Lenzenhof, Graun. Blick auf das blaue Herz: der Kalterer See
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Ein Blind-Date, Schlutzkrapfen und ein Kompliment an Tante Rosa

4. Reisetag. Pfingstmontag, 25. Mai 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Die heutige Seite im Fahrtenschreibertagebuch beginnt mit dem "Post an uns"-Knopf und einem Schlutzkrapfen.

 

Der "Post an uns"-Knopf hatte von Anfang an eine Kritikerin: mich.

Ich stand dem Ding sehr skeptisch gegenüber, was sollte man uns schon sagen wollen, was nicht auch im Gästebuch oder als Kommentar unter den Tagebucheinträgen landen könnte.

Nun, ich bin meinem Herrn Fahrtenschreiber für seine Beharrlichkeit und seinen Einsatz dankbar, und so wurde das Ding bei der Redaktionssitzung des Fahrtenschreiberteams über den Küchentisch gewunken. Testweise versteht sich, erstmal nur testweise.

 

Inzwischen ist die "Post ans uns" gar nicht mehr jung und uns erreichen unglaublich nette Zuschriften, die mich -ich gebe es zu- mindestens genauso freuen, wie meinen Herrn Fahrtenschreiber. Auf diesem Weg wird über Reiserouten auf Sardinien diskutiert, über Toiletten-Tabs beraten, über Kinder an Bord gesprochen und das Thema Wintercamping erörtert. 

Die Gästebucheinträge finde ich als passionierte Fotoalbumguckerin, Reiseandenkensammlerin und Tagebuchleserin übrigens immer noch obercool.

 

Aber zurück zur eigentlichen Geschichte. Vor einiger Zeit schon hatten wir Post aus Südtirol. Ein Wort gab das andere, eine Senden-Taste folgte auf die nächste und es bahnte sich ein netter, immer intensiverer Kontakt an. Kinderbilder und Familienfotos wurden getauscht, Weihnachtsbäume bestaunt und Alltagsgeschichten geteilt.

 

Heute hatten wir dann sozusagen ein Familien-Blind-Date. Huh, wie aufregend! Aus dem Puzzle aus Emails und Fotos wurde ein reales Bild. Wir bekamen Besuch von Alexandra und ihrer Familie und haben den gemeinsamen Tag sehr genossen. Wir danken euch!

Die Kinder verstanden sich auf Anhieb, wir hatten uns viel zu erzählen und als die Zeit schon fortgeschritten war, bekamen wir Hunger und machten uns gemeinsam auf den Weg zum Buschenschank Santlhof.

 

Und hier kommen jetzt die Schlutzkrapfen ins Spiel. Wir waren schon einige Male im Santlhof, haben dort das Essen und den guten Wein genossen und schöne Stunden verlebt. Heute wurde Fräulein Hund vom Wirt namentlich begrüßt, was mich selbstredend verblüffte. Stella war zeitlebens noch nicht in Südtirol, unsere letzten Ferien verbrachten wir hier noch hundefrei. Wie kommt's? Seine Frau, so meinte der Wirt, hätte den Fahrtenschreiber im Internet entdeckt. Wir geben seinen Dank zurück - das Essen war wieder bodenständig gut, genau das schätzen wir an Südtirol.

Unsere Empfehlung des Tages: nach den Schlutzkrapfen die Buchweizenroulade, gezaubert von Tante Rosa, mit Preiselbeeren bestellen. Großes Kino, sage ich euch!

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Mit Cane Lassie in Neumarkt

5. Reisetag. Dienstag, 26. Mai 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Gestern haben wir gesehen, dass das Internet verbindet. Heute stellen wir fest, dass das Fernsehen Brücken schlägt. Zumindest war das früher mal so, als die Auswahl an Sendungen klein war und die Geschwindigkeit, mit der die Akteure auftraten, für heutige Verhältnisse schon fast wie Zeitlupe anmuten.

 

Heute vormittag waren wir im benachbarten Neumarkt, der Vorratsschrank der Villa wollte gefüllt werden und so stand ein Besuch beim Bäcker und beim örtlichen Metzger an. Und weil wir nun mal schon da waren, sind wir über den Markt mit eindeutig italienischem Einschlag geschlendert. Kittelschürze reihte sich an Kittelschürze, Schlüpfer an Schlüpfer und dazwischen wild versprenkelt etwas Käse, Süßigkeiten und Blumen.

 

Märkte der Art ziehen offensichtlich ein Publikum an, das, medial gesehen, meiner Generation+ entspricht, Ländergrenzen überbrückt und Kulturen verbindet.  Wir hatten heute einen echten Eurovisionshund an der Leine, der mehrfach lächelnd mit "Cane Lassie" begrüßt wurde.

 

Dem Hund ist soviel Aufmerksamkeit fast unheimlich und den Kindern -der Fernseh-Lassie-Generation galaktisch weit entfernt- stehen acht Fragezeichen im Gesicht.

Wenn die südtiroler Sonne eine Pause einlegt, sollten wir vier plus Hund vielleicht mal Fernsehen gucken. Ich schlage "Lassie, der klügste Hund der Welt" vor.

 

Schlüpfer an Schlüpfer, Bluse an Bluse. Markt in Neumarkt
Schlüpfer an Schlüpfer, Bluse an Bluse. Markt in Neumarkt
Immer einen Abstecher wert. Eisdiele Arlecchino, Neumarkt
Immer einen Abstecher wert. Eisdiele Arlecchino, Neumarkt
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wir empfehlen dunkle Schokolade, Hollunder, Zitrone  und Mocca
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wir empfehlen dunkle Schokolade, Hollunder, Zitrone und Mocca
Laubengang in Neumarkt
Laubengang in Neumarkt
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Bella Lassie in Bozen

6. Reisetag. Mittwoch, 27. Mai 2015. In Kurtausch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Wenn man zwei frustierte, maulige Kinder ausblendet, die vor dem "Geschlossen-Schild" ihrer Lieblingseisdiele stehen, wechselweise Hunger oder Durst haben, frieren oder schwitzen, gelangweilt sind oder an müden Füßen zugrunde gehen und wenn man von einem Hund absieht, der ein echtes Landei ist und dem Spaziergänge durch die City  Nullkommanix geben, dann hatten wir heute einen tollen Bummel durch Bozen.

 

Wie lange Frau Hund noch auf "Stella" hört, weiß ich nicht. Möglicherweise legt sie sich eine zweite Identität zu, auch heute in Bozen wurde sie Lassie gerufen. Bella Lassie! 

 

Wir sind über den Waltherplatz geschlendert, waren am Dom und bei den Lauben und auf dem Obstmarkt. Am Ötzi-Museum vorbei geht es über den Talfer aus der mittelalterlichen Altstadt hinaus. Hier, im italienisch-faschistisch geprägten Stadtteil, findet man ganz unscheinbar unter den Arkaden die Eisdiele Avalon, die handwerklich und qualitativ hochwertiges Eis macht. Unsere absolute Lieblingseisdiele ... wie gesagt, heute leider mit dem Geschlossen-Schild an der Tür.

 

Über den Talfer zur Freiheitsstraße. Ein anderes Gesicht von Bozen
Über den Talfer zur Freiheitsstraße. Ein anderes Gesicht von Bozen
Gelateria Avalon, Bozen. 11:17 Uhr. Lange Gesichter in der Freiheitsstraße.
Gelateria Avalon, Bozen. 11:17 Uhr. Lange Gesichter in der Freiheitsstraße.
Man tröstet sich dann doch. Einmal Joghurt, einmal Schoko, bitte!
Man tröstet sich dann doch. Einmal Joghurt, einmal Schoko, bitte!
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In Gfrill. Hoch über Salurn lässt es sich gut wandern und einkehren

7. Reisetag. Donnerstag, 28. Mai 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Lust, mal wieder in steilen Serpentinen den Hang hochzukurven? Dann seid ihr in Gfrill richtig.

 

Der kleine Ort liegt hoch über Salurn im Naturpark Trudner Horn. Auf 1300 Meter Höhe ist es morgens noch recht kühl, auch wenn die südtiroler Sonne schon kräftig scheint.

 

Das Bergdorf Gfrill liegt idyllisch zwischen blühenden Wiesen und Wäldern und besteht aus einer kleinen Kirche mit dem Dorffriedhof, aus einer handvoll Häuser, in denen die 50 Einwohner leben und dem Fichtenhof.

Der Fichtenhof ist ein echtes Fundstück! Aus biologischen Zutaten, frischen Kräuter, Brennnesseln und Löwenzahn kocht Ingrid unglaublich gute Knödel. Das Geheimnis liegt wohl darin, dass die Knödel nicht "gekocht" werden, sondern im Dampf garen. Das erhält Farbe und Geschmack. Die Zutaten sind frisch und vieles von dem, was auf den Teller kommt, stammt von den angrenzenden Wiesen und Gärten. Kräuter, wilder Spinat, Löwenzahn und Brennnesseln werden frisch verarbeitet und von Hand gesammelt. 

 

Wir durften heute Graukäse-, Wildspinat-, Löwenzahn- und Rote-Bete-Knödel probieren und waren angetan. Außer Parmesan und etwas 

Salbeibutter braucht es keine weitere Beigabe. Das bringt den Knödel, dessen Teig übrigens weitgehend ohne Mehl auskommt, bestens zur Geltung. Mein Herr Fahrtenschreiber hatte Pasta mit einer Soße aus Rotwein und Wurst auf dem Teller. Chapeau!

 

Meistens trennen die einfachen Dinge die Spreu vom Weizen. Im Fichtenhof gibt es selbstgebackenes Brot. Die kleinen, dunklen Laibchen duften herrlich würzig nach Körnern und Gewürzen und haben eine schöne Kruste. Wir nehmen gern zwei davon für die nächste Brotzeit in der Villa mit. 

 

Die südtiroler Küche ist eine gelungene Mischung aus Tiroler Bodenständigkeit und italienischen Einflüssen. Knödel und Parmesan, vollmundiger, italienischer Kaffee, Maccharoni und Schinken, Schlutzer, die feinen gefüllten Teigtaschen und Salbeibutter, sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich wunderbar und haben ihre Daseinsberechtigung Seite an Seite. Im besten Fall - wie im Fichtenhof- bekommt man sie aus frischen, biologischen Zutaten und in Handarbeit hergestellt serviert. 

An Wandermöglichkeiten abseits vom Trubel fehlt es in Gfrill übrigens auch nicht. Im Naturpark kann man in knapp zwei Stunden die bewirtschaftete Horn Alm erwandern, über Wiesen zum kleinen Kirchlein spazieren oder größere Touren starten. Durch den Ort führt der Fernwanderweg E5, der vom Bodensee bis zur Adria führt. 

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Im Dschungel. Zwischen Kurtatsch und Tramin gibt es nicht nur zahme Pfade

8. Reisetag. Freitag, 29. Mai 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Zwischen Kurtatsch und Tramin läuft ein Wanderweg. Vom Hauptplatz in Kurtatsch geht es an alten Höfen vorbei -die Höfewanderung durch den Ort schlug ich meiner charmanten Reisegesellshaft bereits 3004mal mit wenig bis keiner Resonanz vor- die steile Obergasse bis zum Brunnen hinauf.

 

Im Trinkbrunnen tummeln sich Goldfische, die hat ein Witzbold wohl vor einiger Zeit schon dort ausgesetzt und sie scheinen sich wohlzufühlen. Wir besuchen Sie, vielleicht sind es aber auch schon ihre Verwandten in der nächsten Generation, bei jeder Reise nach Kurtatsch.

 

Beim Brunnen biegen wir in den Schießstandweg ein und halten Ausschau nach dem Trimm-dich-Pfad, über diesem soll man Tramin erreichen, bevor es über Kastelaz und einen schmalen Fahrweg zurück nach Kurtatsch geht.

 

An welcher Stelle wir uns verfranst haben, können wir nicht sagen. Der "Trimm dich-Pfad" über den wir Tramin erreichten, war ein überwuchertes, meist wenige Zentimeter breites Weglein, das über holperiges Wurzelwerk, Stämme und durch Gestrüpp führte. Die Kinder fanden die Dschungel-Expedition nach Tramin toll, das Hundemädchen auch.

 

Für den Rückweg haben wir dann den komfortablen, schmalen Fahrweg gewählt auf dem man überraschend schnell in weniger als einer halben Stunde wieder in Kurtatsch landet.

 

Kurz vor Tramin lichtet sich der Dschungel. Wir gehen an Weinstöcken, Apfelbäumen und Kirschbäumen vorbei, an denen schon die ersten roten Früchte hängen.

 

Im Januar 2014 ging bei Tramin ein Felssturz nieder. Die Verwüstung ist bis heute sichtbar. Der Felsbrocken durchschlug das Nebengebäude und ließ, wie durch ein Wunder, das Wohnhaus unbeschädigt. Den Brocken sieht man auf dem Foto hinter dem Haus rechts liegen. 

Fast schon ein Wunder. Niemand kam durch den Gesteinsbrocken zu Schaden
Fast schon ein Wunder. Niemand kam durch den Gesteinsbrocken zu Schaden
Blick zum Hang. Die Vegetation hat die Schäden teils schon wieder bedeckt
Blick zum Hang. Die Vegetation hat die Schäden teils schon wieder bedeckt

Von Tramin aus kann man ganz bequem und flott zurück nach Kurtatsch gehen. Am Ortseingang legen wir eine kleine Pause ein und entdecken -Potzblitz- Lassie!!!

Schau mir in die Augen, Kleines. Die Collies waren voneinander fasziniert
Schau mir in die Augen, Kleines. Die Collies waren voneinander fasziniert

Unserem Collie geht es in Südtirol übrigens prima. Wanderungen und Spaziergänge am Vormittag und im Schatten sind natürlich super und Temperaturen bis 25 Grad sind überhaupt kein Thema, wenn man ihr genügend Wasser bietet und sie über Mittag dösen lässt.


Wird es wärmer, liegt sie unter der Markise und dem Tisch im Schatten. Kies ist goldrichtig für sie - schön kühl und bei höheren Temperaturen kann man es zusätzlich wässern, ohne dass sich die Terrasse vor der Villa in Schnodder verwandelt.


Im Moment verliert unser Fräulein ihr wolliges Unterfell, was sicher am Fellwechsel im Sommer, wahrscheinlich aber auch an ihrem Alter liegt. Unser "Baby" ist schon bald keins mehr und kurz vor ihrem ersten Geburtstag kriegt das Wuschelchen seidiges Collie-Fell. 

Schon beachtlich, wie viel Unterwolle sie im Moment verliert. Das würde locker für mehrere Pullis reichen.

Expedition beendet. So macht Wandern auch Kindern Spaß
Expedition beendet. So macht Wandern auch Kindern Spaß
Ein starkes Team
Ein starkes Team
Zurück nach Kurtatsch geht es schnell und bequem auf dem Fahrweg
Zurück nach Kurtatsch geht es schnell und bequem auf dem Fahrweg
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Und dann muss man ja auch noch Zeit haben einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen. Ein leiser Tag in Kurtatsch

9. Reisetag. Samstag, 30. Mai 2015. In Kurtatsch

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Vormittags steigen die Temperaturen rasch auf 25 Grad. Herzlich Willkommen, lieber Sommer!

 

Beim Frühstück verhandeln wir über den Tag. Wollen wir nochmal rauf nach Gfrill und wandern? Geocaching wäre auch mal wieder total schön. Oder die Höfewanderung durch Kurtatsch vielleicht?

 

Als wir mit Frau Hund von der kleinen Morgenrunde durch die Obstgärten zur Milla Stiege zurückkommen, haben sich die Kinder schon die Badehosen angezogen und machen sich auf den Weg zum Badeteich.

Auch okay, dann bleiben wir heute hier und lassen Ausflug Ausflug sein. Morgen ist auch noch ein Tag.

 

Ein kleiner, feiner Samstag nimmt seinen unspektakulären Lauf. Mit einem Buch in der Hand in der Sonne liegen, einen Sprung in den Teich machen, im Sandkasten die tollsten Burgen bauen.

Mit meinem zauberhaften Fräulein Fahrtenschreiber mache ich einen kleinen Ausflug nach Neumarkt. Wir zwei verwöhnen uns und schlecken ein Eis im Arlecchino in der Sonne. 

 

Zeit, in der man einfach dasitzen kann und vor sich hinschauen darf, hatten wir heute nicht zu knapp. Astrid Lindgren spricht mir aus der Seele. Weniger ist mehr. Was für ein Luxus einmal nichts zu tun und den Kindern vielleicht sogar einen kleinen Anflug gepflegter Langeweile zu gönnen. Kinder, was haben wir´s schön!

 

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Fünf auf Schatzsuche. Geocaching über Laag

10. Reisetag. Sonntag, 31. Mai 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Südlich von Neumarkt im Talboden befindet sich das Dorf Laag. Nahe dem Dorfzentrum liegt das "Klösterle", ein altes Pilgerhospiz, das um 1200 erbaut wurde und bis Mitte des 14. Jahrhunderts in Betrieb war. Später wurde das Klöster als Unterkunft für Rompilger genutzt. 

 

In Laag beginnen viele Wanderwege. Der Naturpark Trudner Horn ist ein Paradies für Gehfreudige. Schon Dürer nutzte den Pfad für seine Venedigreise, als das Etschtal durch Überschwemmungen unpassierbar war. 

 

Wir schwenken allerdings nicht auf den Dürerweg ein, sondern starten unsere Tour beim Sportplatz. "Margreider", der etliche tolle Caches im südtiroler Unterland gelegt hat, hat beim Sendemast hoch über dem Ort einen Schatz versteckt, den wir heben wollen.

 

Über einen Forstweg geht es bergan. Beim Trinkbrunnen sind wir so verwegen, die vermeintliche Abkürzung zu nehmen. Himmel! Das ist nichts für Angsthasen, nichts für Leute mit Höhenangst und nichts für mich. Wenige Zentimeter breit ist der Trampelpfad und obendrein geht es steil nach oben. Umzukehren und wieder bergab zu stolpern scheint uns noch schwieriger, als uns auf dem Gemsenweg weiter bis zur Kuppe nach oben zu arbeiten. 

 

Wir sind froh, am Sendemast anzukommen und machen uns auf die Suche nach dem Cache. Ein wenig Suchen ist notwendig, bis wir sicher sind, dass die Koordinaten passen und wir der Lösung nahe sind.

 

Wer meint, schon am Ziel zu sein, hat nicht mit dem "Margreider" gerechnet. Mein lieber Schieber, ein bisschen Mut gehört schon dazu, um seinen Fuß in die "Schlangengrube", wie es die Kinder nennen, zu setzen. Tschakka! Nach 30 Minuten Schauen, Suchen, Suchen und Schauen haben wir das Versteck entdeckt und den Schatz gehoben. 

 

Auf dem Gemsensteig steil bergan
Auf dem Gemsensteig steil bergan
Endlich angekommen. Der Sendemast über Laag
Endlich angekommen. Der Sendemast über Laag
Suchen, Stochern, Stöbern ... Finden!
Suchen, Stochern, Stöbern ... Finden!
Schatzkästchen gefunden. Tschakka!
Schatzkästchen gefunden. Tschakka!
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Alles Gute zum Geburtstag, zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber

 

11. Reisetag. Montag, 1. Juni 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Geburtstag zu haben ist etwas Besonderes. Unsere zauberhafte Tochter murmelte mit strubbeliger blonder Mähne und kleinen, aber strahlenden Augen kurz nach dem Aufwachen, dass sie auf diesen Tag seit dem 2. Juni 2014 gewartet hätte.

 

Geburtstag zu haben ist für Kinder offensichtlich nichts Besonderes, Geburtstag haben ist für Kinder etwas ganz, ganz, ganz Besonderes. Ungeduldig wird darauf gewartet, lange werden Kalenderblätter und Monate gezählt, lange werden Tage berechnet und im Zieleinlauf wird die Uhr ins Visier genommen. Morgen ist es so weit, noch wenige Stunden warten, dann. Endlich!

 

Ein Jahr ist um. Kinder, wie die Zeit vergeht! Ein Jahr voller kleiner und etlicher großer Freuden. Ein Jahr in dem du manchmal traurig und viel öfter fröhlich warst. Ein Jahr in dem du gewachsen bist. Einige Zentimeter an der Messlatte und viele in deinem Inneren. Deine Grundschulzeit ging zu Ende und etwas Neues, Aufregendes begann. Groß bist du geworden, Kind!

 

Das letzte Jahr war spannend, Nicht nur für dich! Viele Meilensteine durften wir in den letzten elf Jahren mit dir erleben. Wir Eltern blicken vielleicht etwas weiter zurück und sehen das Baby, das sich schrittweise die Welt eroberte. Mit Füßen, Händen und der Sprache. Lesen lernen war eine grandiose Sache und hat dir eine eine neue, wunderbare Welt erschlossen - wie schön, das blieb bis heute so. 

 

Zum Kindergeburtstag gehören Kerzen, Kuchen, Eis und liebe Gäste. So war es auch! Über´s Wochenende kamen Tante, Onkel, Cousin und Cousine aus Bayern angereist und wir hatten nette Tage zusammen. Ein Vorabendgeburtstagsbesuch im Lieblingsbuschenschank Santlhof, Bogenschießen in Terlan und Schwimmen im Teich waren Programm. Die Mädels sind unzertrennlich und so erfüllen wir gern den letzten Geburtstagswunsch: meine Nichte bleibt bei uns in in Südtirol bis zum Ende der Ferien. 

 

Was wir dir wünschen für dein neues Lebensjahr? Lass es mich mit Astrid Lindgren sagen: "Lass dich nicht unterkriegen", zauberhaftes Fräulein Fahrtenschreiber, "sei frech und wild und wunderbar." Wir wünschen dir alles Liebe und Gute zum Geburtstag!

 

 

Bogenschießen im Xsund, Terlan. Eine richtig tolle Sache, meint das Geburtstagskind
Bogenschießen im Xsund, Terlan. Eine richtig tolle Sache, meint das Geburtstagskind
Erst mal an der Zielscheibe üben, bevor es dann zum Parcours im Robinienwäldchen geht
Erst mal an der Zielscheibe üben, bevor es dann zum Parcours im Robinienwäldchen geht
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Zu Besuch in Lana. Ein feiner Sommertag in Südtirol

12. Reisetag. Dienstag, 2. Juni 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Südtirol

 

In Italien ist Feiertag. Am 2. Juni wird der Nationalfeiertag begangen und ich habe mal Wikipedia befragt, was es mit dem Festa della Repubblica so auf sich hat. Die Antwort:

 

"Der Tag wurde im Gedenken an das Referendum vom 2. Juni 1946 als Feiertag festgelegt. Damals stimmte die Mehrheit der Italiener (12.717.923 zu 10.719.284 Stimmen) für die Einführung der Republik und gegen die Beibehaltung der Monarchie als Staatsform. Das Königshaus Savoyen wurde daraufhin ins Exil geschickt."

 

Aha, nun wissen wir welcher Anlass den südtiroler Kindern und ihren Eltern einen freien Tag beschert und uns einen Ausflug in die Gegend von Meran schenkt. Wir sind bei Alexandra und ihrer Familie eingeladen.

 

Die Zeit vergeht wie im Flug. Wir werden mit Leckereien vom Grill umsorgt, mit Kaffee, Kuchen und Eis verwöhnt und stoßen mit einem Glas Wein auf unser Zusammenkommen an.

 

Unser Fahrtenschreiber ist uns über die Jahre sehr ans Herz gewachsen und richtig schön ist es, wenn sich daraus so nette Kontakte ergeben. Wir Großen unterhielten uns prächtig und auch die Kinder hatten ihren Spaß miteinander. Herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft, wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

 

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Kinderprogramm. Ein Ferientag nach Gusto der Kurzen

13. Reisetag. Mittwoch, 3. Juni 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Für die Kinder ist es seit gestern Abend beschlossene Sache, ein Tag am Teich muss her. Und zwar ein ganzer, der keine Unterbrechung durch einen Ausflug -sei er auch noch so klein- duldet. 

 

Der Sommer ist da, das Thermometer zeigt schon vormittags 25 Grad. Ein Sprung in den Teich ist gleich nach dem Frühstück drin. Der Vormittag vergeht am Wasser und außer der Luftmatratze, dem Tauchring,einer Taucherbrille und dem Schwimmbrett braucht es nichts, um die drei Zwerge bei Laune zu halten.

 

Frau Hund genießt ihre Spaziergänge am frühen Morgen, wenn es in den Obstgärten noch kühl ist. Sie jagt Vögeln hinterher, erschnuppert eine Hasenfamilie, die dort wohnt und rast zwischen den Apfelbaumstämmchen durch. Bis es wieder kühl wird, döst sie im Kies vor der Villa vor sich hin. 

 

Einen kleinen Ausflug machen die Mädels dann doch noch mit meinem Herrn Fahrtenschreiber. Einen Steinwurf entfernt liegt Neumarkt und dort lockt feines Eis von Arlecchino. Dafür wird der Badetag dann auch gern für ein halbes Stündchen unterbrochen.

 

Unlgaublich, der Sommer zieht mit Meilenstiefeln ein und nachmittags zeigt die Skala 33 Grad. Die Kinder juchzen im Teich und Frau Hund bezieht ihre Dependance unter der Villa. Mit einem kühlenden Handtuch auf den Vorderläufen und einem im Nacken lässt es sich für eine Schottin gerade noch so aushalten. Hechel.

 

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Wir gehen in die Verlängerung. Ein Umzug nach einem klaren 5:0

Umzug geschafft!
Umzug geschafft!

14. Reisetag. Donnerstag, 4. Juni 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

Es war kein Unentschieden notwendig, um in die Verlängerung zu gehen. Ganz im Gegenteil, die Option noch zwei Tage im Obstgarten zu verbringen war ein klarer Punktsieg. Ein Volltreffer sozusagen. Mit 5:0 Gegenstimmen sind wir uns einig, wir bleiben noch ein wenig.

 

Unser angestammter Platz ist ab heute aber vergeben, so dass wir vormittags mit Sack und Pack umziehen. Stühle, Tisch und Wurfzelt verlassen den Platz mit der Nummer 22 und ziehen ein Stückchen weiter auf 13. Die Kinder wuseln mit Luftmatratzen und Schwimmtieren hin und her, Frau Hund trottet hinterdrein und wir Großen schnappen uns die Wäschespinne, den Außenkühlschrank und den Campingschrank. Wie auf der Ameisenstraße geht es zu.

 

Zum Schluss noch die Villa vom Strom abgestöpselt, den Motor gestartet, ein paar Meter gerollt und unser mobiles Schneckenhäuschen hat wieder seinen Platz - wir sind zu Hause!

 

Die Kinder verabschieden sich von ihren Freunden Veith und Magdalene, die heute nach Hause fahren und die sie schon im letzten Jahr im Obstgarten kennengelernt haben. Sie paldofern aus, dass man sich auch im kommenden Jahr wieder trifft. Nächstes Jahr, gleiche Zeit, gleicher Ort. Alles klar?!

 

Unsere Campingkinder nehmen die Sache in die Hand und es ist schnell beschlossene Sache, dass die Pfingstferien 2016 wieder im Obstgarten in Südtirol stattfinden. Okay, die Kurzen votieren im Mai für Südtirol, wir Eltern spielen für die Sommerferien 2016 mit der Idee Schweden. Aus einem erfüllten Reisewunsch wachsen bei den Fahrtenschreibern schnell drei neue Ideen.

 

Ein wenig Abschiedsstimmung verspüren wir schon. Noch zwei weitere Tage, aber dann werden wir uns endgültig auf den Weg nach Bayern machen müssen. Schnief. Den heutigen Nachmittag verbringen wir aber erst mal im Schatten und am Teich. Das Thermometer zeigt heiße 34 Grad. 

 

Platz 13. Unser neues Zuhause
Platz 13. Unser neues Zuhause
Willkommene Erfrischung nach einem schweißtreibenden Umzug bei sommerlichen Temperaturen
Willkommene Erfrischung nach einem schweißtreibenden Umzug bei sommerlichen Temperaturen
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Klappe, die dritte. Happy Birthday, Stella Sternchen!

15. Reisetag. Freitag, 5. Juni 2015. In Kurtatsch, Südtirol

Übernachtung: Camping Obstgarten, Kurtatsch

 

An Gründen zum Feiern hat es auf dieser Reise nicht gemangelt. In der vergangenen Woche hatten wir schon zwei Geburtstage und heute wird unser Hundemädchen ein Jahr alt. Happy Birthday, Stella Sternchen!

 

Hier im Obstgarten fielen im vergangenen Sommer die Würfel. Die Zeit war reif, zu den Fahrtenschreibern sollte auch ein Hund gehören. Wir führten von Kurtatsch aus Telefonate mit einer kompetenten und liebevollen Züchterin bei Bamberg, tauschten Emails aus und bewegten den Gedanken gründlich in unseren Köpfen. Die Diskussion um das Thema "Hund" begleitete uns zwei lange Jahre, bevor wir uns zu dem Schritt, ein vierbeiniges Familienmitglied bei uns aufzunehmen, entschieden.

 

Ein paar Tage eher als geplant reisten wir im August 2014 aus Kurtatsch ab. Mit einem kleinen Stopover Zuhause ging es mit vier klopfenden Herzen in der Villa nach Bamberg. Dort durften wir das Hundebaby kennenlernen. Wie spannend!

 

Unsere Stella bereichert unser Leben seit einem dreiviertel Jahr und wir können es uns gar nicht mehr vorstellen, wie es mal ohne sie war. Sie liebt die Villa genauso wie wir und das Reisen mit Hund ist sensationell unkompliziert. Klar, den August wird Familie Fahrtenschreiber die nächsten Jahre sicher nicht in Sizilien verbringen und einen Bachlauf oder Teich ziehen wir jedem Schwimmbad vor. 

 

Zum Geburtstagsausflug fahren wir nach Graun über Kurtatsch, Auf 800 Meter Höhe ist es vormittags noch angemehm kühl. Das Hundemädchen genießt den Auslauf. Über den Lochweg wandern wir abwärts, bevor wir rechts in den Wanderweg zum Sitzkofel mit seinem schönen Aussichtspunkt einschwenken. Wie man die Kinder bei über 30 Grad im Tal von einer Wanderung überzeugt? Geocaching heißt das Zauberwort. Am Sitzkofel versteckt sich ein Schatz! "Margreider" hat ihn neben etlichen anderen Caches im Unterland gelegt und auch dieses Mal ist er mehr als gelungen. Danke, das ist wirklich eine klasse Sache!

 

Für Erfrischung ist im Buschenschank Lenzenhof gesorgt. Die Kinder freuen sich über kühle Zitronenlimo, Apfelstrudel und Bauerntoast, einem überbackenen Vinschgerl mit Speck, Schinken und Käse. 

 

Den heißen Nachmittag verbringt unser Geburtstagshund dösend unter der Villa mit kühlen Tüchern um die Fesseln und einem großen Napf frischem Wasser. Die Kinder kühlen sich im Teich ab und schlecken Eis. 

Was für ein schöner letzter Tag in Südtirol! Manchmal lässt sich das Glück noch ein klein wenig dehnen und um zwei, drei Stunden strecken. Kommt, wir fahren für ein letztes südtiroler Abendessen hoch nach Hofstatt in den Santlhof!

 

Zum Lochweg in Graun
Zum Lochweg in Graun
Aussichtspunkt Sitzkofel
Aussichtspunkt Sitzkofel
Tarnfarben. Ob hier auch der Schatz versteckt ist?
Tarnfarben. Ob hier auch der Schatz versteckt ist?
Wir haben den Schatz am Sitzkofel gehoben
Wir haben den Schatz am Sitzkofel gehoben
Apfelstrudel im Buschenschank Lenzenhof, Graun.
Apfelstrudel im Buschenschank Lenzenhof, Graun.
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Stau um den Gipfel. Langsam nähern wir uns Bayern

16. und letzter Reisetag. Samstag, 6. Juni 2015. Von Südtirol nach Hause

 

Die Heimfahrt zieht sich dahin wie ein zäher Kaugummi. Vor Sterzing reihen wir uns in die Autoschlange ein, die sich schrittchenweise Richtung Brenner quält. In Deutschland ist der Raum Garmisch gesperrt, der G7-Gipfel fordert seinen Tribut mit Straßensperrungen und Verkehrs- und Grenzkontrollen mit einem immensen Aufgebot an Polizeifahrzeugen.


380 Kilometer liegen zwischen Kurtatsch und zu Hause. Wir brauchen dafür über 7 Stunden und sind froh, wieder gesund und mehr oder weniger munter zu Hause angekommen zu sein. Bei 35 Grad Außentemperatur ist die Villa wieder einmal ein Segen. Für die Fahrtenschreiberkinder, für Frau Hund und für uns Eltern. Ein gut gefüllter Kühlschrank und ein Bett, in dem man mal fünf Minuten die Füße hochlegen kann und den strapazierten Rücken entspannt, sind Gold wert. Haben wir es schon mal gesagt? Wir lieben unsere Villa!

 

Und was kommt jetzt? Klar, erst mal ausräumen, auspacken und die Waschmaschine mit Badetüchern, Shorts und T-Shirts füttern. Ist ja immer so! 

 

Die nächsten Wochen werden sicher die Überschrift "Alltag" tragen, aber wir freuen uns auch schon auf den nächsten Ausflug mit der Villa. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Nach unserer entspannten Zeit im wunderschönen Südtirol auf dem hübschen Campingplatz Obstgarten, darf es gern wieder eine Tour sein. Schottland rückt in greifbare Nähe und es gibt dafür noch etliches vorzubereiten und zu planen. Ende Juli soll es mit dem Beginn der bayrischen Sommerferien losgehen. Wir lesen uns!

 

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